Fassbind

Der Name der Marke geht auf ihre GrĂŒnderfamilie zurĂŒck, die 1202 aus Holland in die Schweiz umsiedelten. Damals wurde aus dem Namen âVazpindâ der Familienname Vasbind, was als Fassbinder den Beruf als KĂŒfer bezeichnet. In eben diesem Beruf war die Familie tĂ€tig, was auch ihr Wappen zeigt. Die darauf abgebildeten drei goldenen Ringe symbolisieren Fassreifen, die das Holz in seine Form bringt.
Lesen Sie hier ausfĂŒhrliche Informationen.Im Jahr 1395 lieĂen sich die ersten direkten Vorfahren der heutigen Familie Fassbind in der Urschweiz nieder und widmeten sich als Bauern auch dem Kultivieren wilder KirschbĂ€ume. Dank ihrer Erfahrung stiegen sie erfolgreich in die Produktion der Schweizer SpezialitĂ€t Kirschwasser ein und wechselten damit in die Herstellung von Spirituosen.
Die Geschichte
Gottfried Fassbind II grĂŒndete bereits im jungen Alter von siebzehn die âGodefroi Fassbind, jeune, Distillerie de Kirschwasserâ in der Ortschaft Oberarth und legte damit den Grundstein fĂŒr die Ă€lteste Destillerie der Schweiz. Nachdem die Tochter einer wohlhabenden Arther Familie, Katharina von Zay, in die Familie eingeheiratet hatte, wurde die Destillerie mit beachtlichen Auszeichnungen der 3. Schweizerischen Industrie-, Kunst- und landwirtschaftlichen Ausstellung in Bern geehrt. Napoleon III vergab an der Landwirtschafts-Ausstellung in Paris, zusammen mit dem Ausspruch âMon Dieu â câest plus formidableâ, die Gold MĂ©daille fĂŒr den Fassbind Kirsch du Righi. Fassbind FruchtbrĂ€nde hatten bereits in den Vorjahren bei nationalen und internationalen Ausstellungen Auszeichnungen und Medaillen gewonnen und gewinnen diese auch heute noch.
1878 ging die Leitung an den 24-jĂ€hrigen Gottfried Fassbind III ĂŒber, der 1881 Marie Fassbind I heiratete. Er gehörte auch zu den GrĂŒndungsmitgliedern der Schwyzer Kantonalbank und wurde der erste KantonalbankprĂ€sident. Nachdem Gottfried Fassbind III das Familienunternehmen fast 50 Jahre lang erfolgreich gefĂŒhrt hatte, verstarb er 1924 an den SpĂ€tfolgen der Spanischen Grippe. Sein jĂŒngster Sohn, Siegfried Fassbind I, ĂŒbernahm die Leitung und exportierte wĂ€hrend des Ersten Weltkrieges groĂe Mengen von Kirschwasser an die Westfront. Nach dem Krieg fiel ihm auf, dass es in den europĂ€ischen Fruchtanbaugebieten an guten Destillerien fehlte, und so montierte er eine komplette Brennerei auf einige Bahnwaggons und stellte seinen eigenen Brenn-Zug mitsamt der nötigen Lokomotive zusammen. Siegfried Fassbind I verstarb 1926, nur zwei Jahre nach seinem Vater, unerwartet mit 39 Jahren.
Sein Bruder Gottfried IV ĂŒbernahm gemeinsam mit Siegfrieds Frau Hedwig die Leitung der Destillerie bis in das Jahr 1949, als sie an Siegfrieds Sohn Siegfried Fassbind II ĂŒbergeben wurde. Er erfand gemeinsam mit seinen Mitarbeitern eine Wasch- und Trocknungsanlage fĂŒr die Kirschsteine, damit diese als Brennmaterial genutzt werden konnten, was die Betriebskosten halbierte. Zudem benannte er den Betrieb in die S. Fassbind AG um. 1972 erhielt die Destillerie die Auszeichnung zur offiziellen Hoflieferantin des hollĂ€ndischen Königshauses. 1975 ĂŒbergab er das Unternehmen an seinen Ă€ltesten Sohn Siegfried III. 1989 startete der Export von Fassbind-Produkten in die USA. Da sich die wirtschaftliche Lage in den 1980er Jahren verschlechterte, verkaufte die Familie Fassbind 1994 die Destillerie an die Angostura Gruppe mit Sitz in Trinidad Tobago.
Die Produkte im Ăberblick
Fassbind Les Vieilles Barriques Vieille Poire
Diese edle Spirituose wird aus voll ausgereiften Williams-Birnen destilliert. Die aromatischen FrĂŒchte stammen aus dem Kanton Wallis und werden fĂŒr ihren vollmundigen und sĂŒĂen Geschmack geschĂ€tzt. Das Destillat ruht zunĂ€chst fĂŒr zwei Jahre in Edelstahltanks und reift danach fĂŒr vierzehn bis achtzehn Monate in EichenholzfĂ€ssern. Nach Abschluss des Reifeverfahrens wird das Destillat mit dem hausgemachten Bonificateur weiter veredelt. Die feine Dosage verleiht dem goldprĂ€mierten Fruchtbrand ein einzigartiges intensives und geschmeidiges Aroma. Der Abgang entwickelt eine delikate und fruchtige SĂŒĂe, die lange anhĂ€lt.
Fassbind Les Vieilles Barriques Vieille Prune
FĂŒr diesen Fruchtbrand werden Schweizer Pflaumen aus dem Kanton Basel destilliert. AnschlieĂend reift das Destillat fĂŒr zwei Jahre in Edelstahltanks und weitere vierzehn bis achtzehn Monate in EichenholzfĂ€ssern. Der reiche Geschmack entfaltet sich und erinnert an Pflaumen-Kompott mit einem Hauch von Zimt, Muskat und Bittermandeln, begleitet von dezenten Vanillenoten. Das saftige Aroma von Birnen vereint sich mit dem Geschmack von Vanilleeis, Haselnuss und Meringues. SchlieĂlich endet alles mit einem fruchtig-sĂŒĂen und lange anhaltenden Abgang.
Fassbind Les Vieilles Barriques Framboise
FĂŒr die Herstellung des schmackhaften Fassbind Les Vieilles Barriques Framboise werden reife Himbeeren destilliert. Das Destillat reift zunĂ€chst fĂŒr zwei Jahre in Edelstahltanks und anschlieĂend fĂŒr vierzehn bis achtzehn Monate in EichenholzfĂ€ssern. Der intensive fruchtige und sĂŒĂe Geschmack wird von den Aromen der Himbeeren dominiert und ist von dezenten Holztönen durchzogen. Der lange milde und elegante Abgang rundet den Fruchtbrand ab. Bei der Distswis in den Jahren 2013 und 2014 gewann der Fassbind Les Vieilles Barriques Framboise je die Goldmedaille.