Spirituosen in die Schweiz verschicken – Schmuggel oder business as usual?
„Verschickt CONALCO Spirituosen auch in die Schweiz?" – diese Frage erreicht uns nach wie vor regelmäßig. Bereits in einem früheren Beitrag hatten wir den Versand von Spirituosen innerhalb der EU verneint. Doch wie sieht es mit der Schweiz aus? Da erst kürzlich wieder Fälle von Alkohol-Schmuggel an der Grenze Schlagzeilen gemacht haben, greifen wir das Thema erneut auf.
Alkohol-Schmuggler wider Willen?
Die Schweizer Zollbehörden berichten immer wieder von Reisenden, die mehr Spirituosen bei sich führen, als erlaubt ist. Vielen ist dabei gar nicht bewusst, dass sie damit bereits eine Straftat begehen. Laut der Eidgenössischen Zollverwaltung gelten klare Freimengen im privaten Reiseverkehr:
- bis 5 Liter Alkohol bis 18 % vol.
- bis 1 Liter über 18 % vol.
Wer diese Mengen überschreitet, muss Abgaben und die Schweizer Mehrwertsteuer entrichten. Bei größeren Mengen kann sogar der Vorwurf des Schmuggels im Raum stehen.
Privater Alkoholversand in die Schweiz
Anders als im Reiseverkehr gibt es beim Paketversand keine Freimengen. Jede Sendung mit Spirituosen wird von der Schweizer Zollverwaltung geprüft und mit Abgaben belegt. Grundlage dafür ist die sogenannte Spirituosensteuer in Höhe von 29 CHF pro Liter reinem Alkohol, hinzu kommt die Einfuhrumsatzsteuer von aktuell 8,1 %. Für besonders hochprozentige Spirituosen (über 80 % vol.) gelten zudem Sonderregeln, da diese nur von der Eidgenössischen Alkoholverwaltung eingeführt werden dürfen.
Ein kurzer Überblick über die gängigen Paketdienstleister zeigt, dass sich an der Situation seit einigen Jahren wenig geändert hat:
Versandunternehmen | Statement | Mehr Infos |
---|---|---|
DHL | Privater Versand in die Schweiz möglich, Zollabwicklung durch Empfänger | DHL Zoll- und Einfuhrbestimmungen |
Hermes | Versand von Alkohol und Tabak in die Schweiz ausgeschlossen | Hermes Versandinformationen |
DPD | Kein privater Versand von Alkohol in die Schweiz | DPD Richtlinien |
GLS | Kein Versand von alkoholischen Getränken | GLS Export-Leitfaden |
Wer also legal Spirituosen in die Schweiz verschicken möchte, ist nach wie vor auf DHL angewiesen. Die übrigen Anbieter schließen alkoholhaltige Waren kategorisch aus.
Verschickt CONALCO Alkohol in die Schweiz?
Die Antwort lautet: „Ja, aber…". Eine direkte Bestellung über unseren Shop mit Schweizer Lieferadresse ist nicht möglich, da die Versandkosten stark vom Gewicht und Warenwert abhängen. Stattdessen wickeln wir solche Bestellungen individuell per Mail ab. Für die Verzollung und Entrichtung der Abgaben ist jedoch stets der Empfänger zuständig. Praktisch läuft es so: Die Post übergibt die Sendung an den Zoll, der Kunde zahlt die fälligen Gebühren und holt das Paket ab. Für den Empfänger ist das zwar umständlich, aber zumindest eine legale Möglichkeit.
Deutsche Lieferadresse als Alternative
Besonders beliebt ist nach wie vor die Nutzung einer deutschen Lieferadresse. Viele Schweizerinnen und Schweizer, die nahe der Grenze wohnen, lassen ihre Pakete an Paketshops in Deutschland liefern und holen sie dort selbst ab. Bei der Rückreise können die Waren dann ordnungsgemäß verzollt werden.
Vorteile:
- geringere oder keine internationalen Versandkosten
- schnelle Lieferzeiten ohne Zollbearbeitung beim Transport
- freie Wahl des Abholzeitpunkts
- unkomplizierte Verzollung an der Grenze
Nachteil:
- zusätzliche Fahrtzeit und Fahrtkosten
Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter, die sich auf solche grenznahen Lieferadressen spezialisiert haben – von Konstanz über Lörrach bis Lindau. Einige Dienstleister gehen sogar einen Schritt weiter und übernehmen gegen Aufpreis die Zollabwicklung sowie den Weitertransport per Schweizer Post.
Mehrwertsteuer-Rückerstattung durch CONALCO
Wer in Deutschland bestellt und die Ware in die Schweiz einführt, zahlt an der Grenze die Schweizer Mehrwertsteuer. Damit aber nicht doppelt Steuern fällig werden, bieten wir unseren Schweizer Kunden eine Rückerstattung der deutschen Mehrwertsteuer an. Dafür ist eine ordnungsgemäß abgestempelte Ausfuhrbescheinigung nötig, die wir der Sendung beilegen. Nur wenn alle Unterlagen korrekt ausgefüllt und eingereicht werden, können wir die 19 % Umsatzsteuer zurückerstatten. Darüber hat das Bundesfinanzministerium einen Leitfaden zur Umsatzsteuerbefreiung für Ausfuhrlieferungen erstellt, in dem der Drittlandkäufer definiert wird und welche Nachweise Voraussetzung für eine ordnungsgemäße Mehrwertsteuer-Rückerstattung sind.
Fazit: Versand von Spirituosen in die Schweiz
Der Versand von Spirituosen in die Schweiz ist auch 2025 noch mit einigen Hürden verbunden. Während der Direktversand per DHL grundsätzlich möglich ist, tragen die Empfänger die Hauptlast der Zoll- und Steuerformalitäten. Einfacher und oft günstiger ist die Nutzung einer deutschen Lieferadresse mit anschließender Selbstverzollung. Neu hinzugekommen sind spezialisierte Dienstleister, die die gesamte Zollabwicklung übernehmen – allerdings gegen Aufpreis.
Unsere Empfehlung: Wer legal und stressfrei an seine Lieblingsspirituosen gelangen möchte, sollte sich vorab genau informieren, die Freimengen kennen und den passenden Versandweg wählen. Schmuggel lohnt sich jedenfalls nicht – die Schweizer Zollbehörden verstehen bei Alkohol keinen Spaß.
Danke für Ihren Besuch!
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