Angostura

Angostura steht hauptsĂ€chlich fĂŒr den bekannten Angosturabitter, stellt jedoch auch hervorragenden Rum her. Entwickelt wurde der Angosturabitter von dem deutschen Arzt Johann Gottlieb Benjamin Siegert, welcher auf Wunsch des FreiheitskĂ€mpfers SimĂłn BolĂvar ein Lazarett, in den durch Tropenkrankheiten geplagten Gebiet der venezolanischen Stadt Angostura, eröffnet hatte. Auf diesen Namen der Stadt ist auch der Name des Bitters zurĂŒckzufĂŒhren, denn der Bitter enthĂ€lt keine Bestandteile der Angostura Rinde. Auch der Rum wird heute von der Angostura Group mit Sitz in Trinidad hergestellt.
Inhalt: 0.2 l (66,10 âŹ* / 1 l)
Inhalt: 0.7 l (24,90 âŹ* / 1 l)
Inhalt: 0.7 l (41,41 âŹ* / 1 l)
Inhalt: 0.7 l (76,66 âŹ* / 1 l)
Inhalt: 0.7 l (37,51 âŹ* / 1 l)
Die Geschichte von Angostura reicht bis in das Jahr 1824 zurĂŒck. In den 1870er Jahren wanderten drei Söhne von Dr. Siegert nach Trinidad aus, darunter auch Don Carlos Siegert, der die Idee hatte, aromatische Bitter als Zutat von Cocktails und Lebensmitteln zu verwenden. Die Bitter wie von Angostura sind heutzutage unverzichtbare Bestandteile jedes Barinventars.
Die Geschichte von Angostura
Johann Gottlieb Benjamin Siegert wurde 1796 in Deutschland geboren und zog 1820 nach Angostura in Venezuela, um dort als Generalarzt der Armeen von SimĂłn BolĂvar zu dienen. Vier Jahre spĂ€ter hatte er die Rezeptur fĂŒr sein Elexier âAmargo Aromaticoâ perfektioniert und nutzte es bei der Behandlung der Soldaten. 1846 wurde Angostura zu Ehren von SimĂłn BolĂvar in Ciudad BolĂvar umbenannt. Im Jahr 1850 begann Dr. Siegert seine aromatische Bitter nach England, in die Karibik und in die USA zu exportieren. Nur kurze Zeit zuvor wurde das erste Cocktailrezept veröffentlicht, das Bitterstoffe als Zutat vorsieht. Dank dieses glĂŒcklichen Zufalls konnte das Bitter von Dr. Siegert schnell den Markt erobern.
1875 zog das Familienunternehmen nach Port of Spain in Trinidad um und die Söhne Carlos, Alfredo und Luis Siegert ĂŒbernahmen die Leitung. Das Unternehmen war damals noch unter dem Namen âJ. G. B Siegert & Hijosâ bekannt. Es folgten die ersten Auszeichnungen 1873 in Wien mit der Medaille of Excellence und auf der Weltausstellung 1876 in Philadelphia mit einer Goldmedaille fĂŒr Product Excellence. Aufgrund der vermehrt kreierten Cocktailrezepte, wie dem Manhattan 1874 und dem Aufkommen der Cocktailkultur in den USA in den frĂŒhen 1900er Jahren, konnten sich die Bitter von Dr. Siegert fest in dieser verankern. Das Aufleben der âAmerican Bars" wie dem legendĂ€ren Savoy Hotel in GroĂbritannien und dem Ritz Hotel in Paris und die Beliebtheit klassischer Cocktails bei den âGlitterati" der damaligen Zeit, machten Bitter und Cocktails zu einem festen Bestandteil der Weltgeschichte.
Nach dem Tod von Carlos Siegert ĂŒbernahmen seine BrĂŒder Alfredo und Luis die Firma und entwickelten die Formel der Bitter weiter. 1904 wurde Alfredo Siegert zum Hoflieferanten von angosturischen aromatischen Bitterstoffen fĂŒr den König von PreuĂen und 1907 auch von König Alfonso XIII. von Spanien. 1906 fĂŒhrte jedoch die Verabschiedung des Pure Food & Drug Act in den USA zu einer enormen VerĂ€nderung der Bitterstoffindustrie. Diese wurden nicht mehr als unregulierte Patente verkauft und die Listung der Inhaltsstoffe musste klar einsichtig sein. Der Alkoholgehalt wurde gesenkt. Auch wenn die neuen Regelungen die Bitterstoffindustrie stark schĂ€digten, konnte Angostura weiterhin erfolgreich auf dem Markt bleiben und sich der Zeit anpassen.
Im Jahr 1912 wurde J. G. B. Siegert & Hijos in eine in England eingetragene Aktiengesellschaft umgewandelt und zudem zum Direktlieferanten von aromatischen Bitterstoffen an König George V. ernannt. FĂŒnf Jahre spĂ€ter fand die erste âCocktailpartyâ statt, bei der Mrs. Julius S. Walsh Jr. aus St. Louis, Missouri fĂŒnfzig ihrer Freunde zu einer einstĂŒndigen Party mit Alkohol und Fröhlichkeit in ihre Villa eingeladen haben soll. Auf der Feier sollen eine Vielzahl verschiedener Spirituosen und Cocktails ausgeschenkt worden sein und Mrs. Walsh wurde sogar öffentlich in der Zeitung fĂŒr ihre innovative Idee gelobt. J. G. B. Siegert & Hijos wurde am 30. August 1921 in Dr. J. G. B. Siegert & Sons Limited umbenannt, um die Zeit des Ersten Weltkrieges und einer sich dramatisch verĂ€nderten sozialen Gesellschaft, sowie den Beginn der Prohibition in den USA zu ĂŒberleben.
Die Jahre der Prohibition fĂŒhrten zu einem verstĂ€rkten Aufkommen der Cocktailkultur in Europa und die Veröffentlichung des âSavoy Cocktail Bookâ 1930 brachte viele der heutigen Klassiker und damals zeitgenössischen Cocktails in die breite Ăffentlichkeit. Am Ende der Prohibition erwachte in den USA das neue PhĂ€nomen der sogenannten âTiki-Kulturâ. Diese war ein direkter Ableger der âGood Neighbour"-Politik von PrĂ€sident Roosevelt, die den Handel mit Lateinamerika, Kuba und der Karibik eröffnete und eine Ăra von Rum und Rum-Cocktails einleitete. Der Mai Tai wurde 1944 von Trader Vic kreiert und der Queens Park Swizzle feierte 1946 in Trinidad seine Premiere. WĂ€hrend sich die Cocktailkultur weltweit weiterentwickelte, steigerte sich auch das GeschĂ€ft mit aromatischen Bitterstoffen.
1955 wurde Dr. J. G. B. Siegert & Sons Limited zum Hoflieferanten von aromatischen Bitterstoffen fĂŒr Königin Elisabeth II. und ist damit die einzige Bitterstoffmarke der Welt, die solche Referenzen vorweisen kann. âThe Secret of Good Taste: Das Angostura Cookbook" setzte sich fĂŒr die Verwendung der Bitter in der tĂ€glichen KĂŒche ein und erhöhte noch einmal die Nachfrage in den 1960er Jahren. Der Markt blieb bis in die 1980er Jahre zunĂ€chst unverĂ€ndert, bis die Wiederbelebung des Gebrauchs von Bitterstoffen in Bars auf der ganzen Welt erneut den Verkauf erhöhte. Cocktailrezepte wie der New Yorker Dale DeGroff lieĂen die Szene wieder aufleben. In London unterstĂŒtzten Dick Bradsell und seine berĂŒhmte Atlantic Bar diese Renaissance. Das Angostura Orangenbitter wurde weltweit als Innovation des Unternehmens eingefĂŒhrt und gilt heute als einer der besten Orangenbitter auf dem Markt. Auch heute noch werden die Bitter von Angostura mit Preisen ausgezeichnet, wie mit dem Titel âNumber 1 Selling Bitters" des Annual Bar Report 2018 oder der Platinmedaille des renommierten SIP Awards im selben Jahr.
Vier Produkte von Angostura in der Ăbersicht
Angostura Bitters
Eine Bar ohne Angostura ist vergleichbar mit einer KĂŒche ohne Salz und Pfeffer. Angostura Bitter fĂŒgt einem Cocktail eine zusĂ€tzliche KomplexitĂ€t hinzu und ergĂ€nzt den Geschmack anderer Zutaten. Zudem wirkt es dem eventuellen sauren Geschmack verschiedener Zutaten entgegen und reduziert die HĂ€rte des Alkohols unterschiedlicher Spirituosen. In klassischen Cocktails wie dem Old Fashioned, dem Manhattan, dem Pink Gin oder dem Mai Tai ist Angostura unverzichtbar. Die kleine Flasche mit dem auffallend ĂŒbergroĂen Etikett und dem gelben Deckel ist unentbehrlich fĂŒr jeden Barkeeper. Angostura wird weltweit als fĂŒhrend auf dem Bitterstoffmarkt anerkannt und konnte sich als fester Teil der Barszene festigen. Als einzigartiger GeschmacksverstĂ€rker und GewĂŒrz wird Angostura nicht nur in Cocktails verwendet, sondern auch in verschiedenen herzhaften oder sĂŒĂen Speisen. Das natrium- und glutenfreie Bitter ist als koscher zertifiziert und wird in ĂŒber einhundertfĂŒnfundsechzig LĂ€nder exportiert. Neben Enzianwurzel und Bitterorange sind auch GewĂŒrznelken, Kardamom, Zimt und Chinarinde in der Rezeptur enthalten.
Angostura Orange Bitters
Das Orangenbitter von Angostura wird nach einer speziellen Rezeptur zubereitet und ist eine Kombination aus tropischen Orangen und verschiedenen GewĂŒrzen. Ideal fĂŒr die Mischung von Martinis oder als geschmackliche ErgĂ€nzung von Wodka, Gin und Whisky, hebt das Bitter insbesondere die Geschmackstiefe von Rumcocktails hervor. Die KomplexitĂ€t des Orangenbitters macht es zu einem Must-Have fĂŒr jede Bar und zu einer perfekten ErgĂ€nzung von SoĂen, MeeresfrĂŒchten und Schokolade. Die Flasche Ă€hnelt der ikonischen Optik des originalen Angostura Bitters und weist damit das Orangenbitter als ebenso hochwertig aus. Das intensive Orangenaroma des Bitters zeichnet es als idealen Ersatz fĂŒr Orangenschalen in allen Speise- und GetrĂ€nke-Rezepten aus und wirkt am besten in Kombination mit klaren Spirituosen wie Gin, Wodka und WeiĂem Rum.
Amaro di Angostura
Das Amaro di Angostura ist die neueste Innovation von Angostura und hat seinen Ursprung in der Herstellung der legendĂ€ren aromatischen Bitter. Das intensiv bernsteinfarbene GetrĂ€nk ist gekennzeichnet von den Aromen von Zimt, dunkler Schokolade und dem unverwechselbaren aromatischen Bitter von Angostura. Der perfekt ausbalancierte Abgang wirkt exotisch und ĂŒppig im Geschmack und passt hervorragend zu Eiscreme und Cocktails. Angostura kombinierte die aromatischen Bitter mit einem neutralen Alkohol und weiteren GewĂŒrzen, um diesen einmaligen KrĂ€uterlikör zu kreieren. Nach einer dreimonatigen Lagerung konnte der Likör sein gesamtes aromatisches Potenzial entfalten.
Angostura 1919 Caribbean Finely Distilled Premium Rum
Dieser Rum von Angostura wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit seinem Namen feiert er einen besonderen Zeitpunkt der Rumindustrie in Trinidad. Ein Brand im Jahr 1932 zerstörte die Lager von Rum Bond, woraufhin der Meisterdestillateur J. B. Fernandes einige der verkohlten FĂ€sser kaufte und einen Rum vorfand, der im Jahr 1919 eingelagert wurde. Er kreierte daraus einen Blended Rum und nannte ihn â1919 Aged Rum". Dieser lagert noch acht Jahre in erstklassigen BourbonfĂ€ssern und entwickelt dabei einen distinktiven Vanillegeschmack, der von Bratapfel und Guave durchzogen ist. Der komplexe Abgang fĂŒgt zudem die Aromen von Karamell und verschiedenen GewĂŒrzen hinzu.