INHALTSVERZEICHNIS
- Herkunft und gesetzliche Grundlagen
- Herstellungsprozess – Von der Traube zum Genuss
- Sensorische Merkmale – Ein Fest für die Sinne
- Zutaten und Zusätze – Fein abgestimmte Komposition
- Historische Entwicklung – Vom Kognak zum Weinbrand
- Qualitätskontrolle – Amtlich geprüft
- Geografische Bedeutung und Tradition
- Besondere Merkmale im internationalen Vergleich
- Wirtschaftliche Bedeutung und Markenvielfalt
- Genusskultur – Vom Digestif bis zum Cocktail
- Zusammenfassung
Deutscher Weinbrand – Spirituose mit geografischer Angabe
Deutscher Weinbrand ist eine besondere Spirituose, deren Herstellung – tief in der Geschichte und Kultur Deutschlands verwurzelt ist. Als geschützte geografische Angabe (g.g.A.) unterliegt er strengen gesetzlichen Regelungen und Qualitätsanforderungen. Der folgende Beitrag beleuchtet umfassend die Herstellung, Eigenschaften, Geschichte und Bedeutung des Deutschen Weinbrands und zeigt auf, warum er weit mehr ist als ein einfaches Destillat aus Wein.
INHALTSVERZEICHNIS
- Herkunft und gesetzliche Grundlagen
- Herstellungsprozess – Von der Traube zum Genuss
- Sensorische Merkmale – Ein Fest für die Sinne
- Zutaten und Zusätze – Fein abgestimmte Komposition
- Historische Entwicklung – Vom Kognak zum Weinbrand
- Qualitätskontrolle – Amtlich geprüft
- Geografische Bedeutung und Tradition
- Besondere Merkmale im internationalen Vergleich
- Wirtschaftliche Bedeutung und Markenvielfalt
- Genusskultur – Vom Digestif bis zum Cocktail
- Zusammenfassung
Herkunft und gesetzliche Grundlagen
"Deutscher Weinbrand" ist mit dem EU-Siegel für geschützte geografische Angaben (g.g.A.) ausgezeichnet und eine geschützte geografische Angabe, die nur für Produkte verwendet werden darf, die unter klar definierten Bedingungen in Deutschland hergestellt wurden. Grundlage dieser Einordnung ist die EU-Spirituosenverordnung Nr. 110/2008, welche die früheren Regelungen aus der Verordnung (EWG) Nr. 1576/89 fortführt. Die Herstellung erfolgt ausschließlich in Deutschland auf Basis von Weinbrand, auch als Weindestillat bezeichnet – ein Destillat aus Wein oder Brennwein, gegebenenfalls erneut destilliert.
Das geografische Angaben Siegel
Mindestens 85 % der verwendeten Weindestillate müssen in Deutschland destilliert worden sein. Ausschließlich Weine oder Brennweine aus Rebsorten, die gemäß EU-Weinrecht klassifiziert sind, dürfen zur Destillation verwendet werden. Die sich daran anschließenden Prozesse – Reifung in Eichenholzfässern, Blending sowie die eventuelle Aromatisierung mit Typagestoffen – müssen ebenfalls zwingend in Deutschland erfolgen.
Herstellungsprozess – Von der Traube zum Genuss
Je nach Betrieb beginnt der Herstellungsprozess unterschiedlich. Einige Brennereien verarbeiten selbst angebauten Wein, andere kaufen Weinbrand oder sogar bereits im Ausland erzeugte Rohdestillate, die in Deutschland weiterverarbeitet werden. Der Anteil ausländischer Weindestillate darf maximal 15 % betragen.
Die Destillation erfolgt meist traditionell im diskontinuierlichen Verfahren in kleinen Kupferbrennblasen oder modern in Kolonnendestillationsanlagen. In sogenannten Abfindungsbrennereien erfolgt die Destillation einzügig mit Verstärkerböden. Der Alkoholgehalt darf nach Destillation höchstens 86 % vol. betragen, um ein aromatisches Destillat mit ausreichend flüchtigen Bestandteilen zu gewährleisten.
Anschließend reift das Weindestillat mindestens 12 Monate in Eichenholzfässern mit einem Volumen unter 1.000 Litern. Diese vergleichsweise kleinen Fässer fördern eine intensivere Reifung durch den höheren Kontakt des Destillats mit dem Holz. Während der Reifung werden die Aromen komplexer, Bukettstoffe entstehen und der Weinbrand entwickelt seine typische goldgelbe bis goldbraune Farbe.
Die Destillate können während der Reifezeit miteinander vermählt werden (Blending). Ziel ist es, durch geschickte Kombination verschiedener Jahrgänge und Herkünfte ein harmonisches Endprodukt zu kreieren.
Sensorische Merkmale – Ein Fest für die Sinne
Deutscher Weinbrand ist klar, glanzhell, seine Farbe reicht – abhängig vom verwendeten Fass – von Goldgelb bis Goldbraun. Im Geruch zeigt er sich weich und mild mit weinbrandtypischen Aromen, dominiert von Bukettstoffen aus dem Wein und feinen Holznoten.
Geschmacklich überzeugt er durch eine harmonische Weichheit mit Vanillenoten aus der Fasslagerung. Der Alkoholgehalt des fertigen Produkts beträgt mindestens 38 % vol. – höher als der EU-weite Mindestwert von 36 % für Brandy. Zudem müssen mindestens 150 g höherer Alkohole (Isobutanol, 1-Propanol, Isoamylalkohole) je Hektoliter reinen Alkohols enthalten sein, deutlich mehr als der EU-Mindestwert von 125 g.
Zutaten und Zusätze – Fein abgestimmte Komposition
Zur Abrundung des Geschmacks dürfen ausschließlich genau definierte süßende Erzeugnisse verwendet werden, darunter:
- Halbweißzucker
- Zucker oder Weißzucker
- Raffinierter Zucker
- Raffinierter Weißzucker oder Raffinade
- Flüssigzucker
- Invertflüssigzucker
- Invertzuckersirup
Diese dürfen auch karamellisiert zum Einsatz kommen, z. B. zur Farbegalisierung. Der Gesamtzuckergehalt darf maximal 20 g pro Liter Fertigprodukt betragen (berechnet als Invertzucker).
Darüber hinaus sind nur folgende Typagestoffe erlaubt:
- mit Weindestillat hergestellte Auszüge aus getrockneten Pflaumen,
- grünen (unreifen) Walnüssen, auch getrocknet,
- getrockneten Mandelschalen, auch geröstet.
Andere Aromatisierungen, wie z. B. Auszüge aus Eichenholzspänen, die für generellen Weinbrand zugelassen sind, sind im Deutschen Weinbrand nicht erlaubt.
Historische Entwicklung – Vom Kognak zum Weinbrand
Die Destillierkunst erreichte Deutschland im 13. Jahrhundert über Brügge. Schon 1365 ist der Name „Weinbrenner" in Süd- und Mitteldeutschland belegt. 1587 wurde in Breslau eine erste berufsständische Vereinigung der Weinbrenner gegründet.
Im Weingesetz von 1909 wurde die Bezeichnung „Deutscher Kognak" eingeführt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Nutzung des Begriffs „Cognac" verboten. 1923 erfolgte die Einführung des Begriffs „Weinbrand". Seit dem 15. Dezember 1989 ist „Deutscher Weinbrand" eine EU-weit geschützte geografische Angabe.

Werbung für Deutschen Kognak
Qualitätskontrolle – Amtlich geprüft
Deutscher Weinbrand ist die einzige Spirituose, die vor ihrer Vermarktung eine amtliche Prüfung bestehen muss. Dabei handelt es sich um ein detailliertes chemisch-analytisches sowie sensorisches Prüfverfahren. Nur Produkte mit bestandener Prüfung dürfen mit einer amtlichen Prüfnummer versehen und in den Verkehr gebracht werden.
Geografische Bedeutung und Tradition
Das gesamte Bundesgebiet Deutschlands gilt als zugelassenes geografisches Herkunftsgebiet. Während die verwendeten Weine aus dem In- oder Ausland stammen können, müssen alle Verarbeitungsschritte wie Destillation, Reifung, Blending und Typisierung in Deutschland erfolgen. Nur so darf das Produkt die Bezeichnung „Deutscher Weinbrand" tragen.
Besondere Merkmale im internationalen Vergleich
Deutscher Weinbrand unterscheidet sich von anderen Brandy-Varianten durch:
- Niedrigere Destillationsgrenze (max. 86 % vol gegenüber 94,8 % vol in der EU für Brandy)
- Höhere Mindestanforderung an höhere Alkohole
- Längere Reifezeit in kleinen Fässern (<1.000 Liter)
- Verbot von Zuckerkulör und nicht zugelassenen Typagestoffen
Die Kombination aus traditionellen Verfahren und strengen Vorgaben macht ihn zu einem authentischen Erzeugnis mit Herkunftsgarantie.
Wirtschaftliche Bedeutung und Markenvielfalt
Deutscher Weinbrand ist nicht nur ein Symbol deutscher Destillierkunst, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Führende Marken wie Asbach, Chantré oder Mariacron prägen seit Jahrzehnten den Markt und genießen internationale Bekanntheit. Die Vielzahl mittelständischer Brennereien trägt darüber hinaus zur regionalen Wertschöpfung bei und pflegt traditionsreiche Rezepturen.
Genusskultur – Vom Digestif bis zum Cocktail
Traditionell wird Deutscher Weinbrand pur als Digestif nach dem Essen genossen. Sein vollmundiger Geschmack und die milde Struktur machen ihn jedoch auch zur idealen Zutat für gehobene Mixgetränke. Ob als Basis für klassische Cocktails wie den Brandy Alexander oder in modernen Interpretationen mit Tonic oder Ginger Ale – seine Vielseitigkeit überzeugt Kenner und Neugierige gleichermaßen.
Zusammenfassung
Deutscher Weinbrand steht für ein hochqualitatives, traditionsreiches Produkt mit einem klar definierten geografischen und produktionstechnischen Ursprung. Die strengen gesetzlichen Vorgaben, die lange Reifung in kleinen Eichenholzfässern und die kunstvolle Vermählung verschiedener Destillate verleihen ihm seine unverwechselbare Qualität und sensorische Tiefe.
Als einziger Weinbrand mit amtlicher Prüfnummer und EU-geschützter geografischer Angabe genießt Deutscher Weinbrand einen besonderen Stellenwert unter den Spirituosen. Ob pur genossen oder als edle Basis für feine Mixgetränke – er ist ein Ausdruck deutscher Destillierkunst auf höchstem Niveau.
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