Chivas Regal Ultis – Nobel dreht die Welt sich weiter
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Das majestätische am Chivas Regal Ultis
Wer mit so vielen Superlativen wie Pernod Ricard für den Chivas Regal Ultis um sich schmeißt, der weckt bei jedem kritischen Verbraucher ein gesundes Misstrauen gegenüber den Werbebotschaften. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es müssen sich alle Whiskyexperten und Blogger bis auf weiteres auf diese Werbebotschaften von Pernod Ricard verlassen. Bislang gab es noch keine Verkostung und keine Auslieferung. So müssen auch wir einen Beitrag in den blauen Dunst hinein schreiben. Aber das sind für den Kenner und Liebhaber der Marke Chivas Regal immerhin noch ein paar Informationen mehr, als gar keine.
Außergewöhnliche Komposition aus fünf Destillerien
Blended Malt bedeutet, dass es sich ausschließlich um einen Verschnitt von Single Malt Whisky handelt, während die „normalen“ Chivas Regal Whiskys bislang ausschließlich Blended Scotch Whiskys waren. Das bedeutet, dass für alle bisherigen Chivas Regal Varianten stets ein Anteil an dem Verschnitt ein Grain Whisky. Während für Malt Whisky nur vollständig gemälzte Gerste verwendet werden darf, wird Grain Whisky aus ungemälzter Gerste destilliert, die in der Regel von geringerer Qualität ist. Auch die Brennereien, aus denen die Single Malts stammen, werden offengelegt. Es handelt sich um Whisky von Strathisla, Longmorn, Tormore, Braeval und A´Bhainne. Alle diese Brennereien befinden sich in der Whisky-Region Speyside. Die fünf Destillerien sollen aber auch eine Hommage an die fünf Master Blender von Chivas Regal sein, welche seit 1909 den Stil aller Chivas Regal Abfüllungen geprägt haben:
- Charles Howard
- Chrales Julian
- Alan Baillie
- Jimmy Lang
- Colin Scott
Was kann man über den Chivas Regal Ultis sagen?
Unter dem aktuellen Master-Blender Colin Scott wurde eine Auswahl aus den fünf besten Single Malts der fünf Brennereien getroffen. Aus den knapp eine Million Fässern Whisky, die bei den fünf Brennereien lagern, wurde ein Prozent für den Chivas Regal Ultis ausgewählt. Das sind dann immerhin 10.000 Fässer. Ein Fass darf dabei eine maximale Größe von 700 Litern haben, wobei sehr häufig Ex-Bourbon Fässer zum Einsatz kommen, welche eine Standardgröße von 208 Litern aufweisen. Gehen wir also von 10.000 Fässern zu je 208 Litern aus, kommen wir immerhin auf rund 2 Millionen Liter bzw. schon fast 3 Millionen Flaschen zu je 0,7 Liter Chivas Regal Ultis. Diese Zahlen ergeben sich aus den Angaben in dem offiziellen Folder des Chivas Regal Ultis und werden bei jedem Single-Malt Whisky-Sammler die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Eine Rarität wird der Chivas Regal Ultis jedenfalls nicht sein.
Was sagen die offiziellen Tasting-Notes über den Chivas Regal Ultis?
Die sorgfältige Selektion und das individuelle Nosing sollen dazu beitragen, dass nur der Inhalt der hochwertigsten Fässer in den Ultra-Premium Chivas Regal gelangen. Diese Handlese ist ein traditionelles Verfahren, dass heute längst nicht mehr zum Standard bei der Herstellung von Whisky gehört und welches auch Chivas Regal neu für sich entdeckt hat. Außerdem folgt Chivas Regal mit dem Ultis dem zum Malt-Whisky, der seit einigen Jahren zum besten Zugpferd der Whisky-Branche mutiert ist. Im Folgenden geben wir die Original Tasting-Notes wieder:
- Aroma: reifer Pfirsich und rote Äpfel werden begleitet von Zimt und einer feinen Infusion aus Buttertoffee und Honig.
- Geschmack: vordergründig enthüllt sich eine weiche Vanilletextur, die vor Klementinen und Aprikosen strotzt, bevor es langsam zu Softkaramell, Gewürznelken und Ingwer übergeht.
- Nachklang: ein verwegenes, langes Finish mit einem Hauch von Heidekraut, das ein zufriedenstellendes Erlebnis hinterlässt.
Wie gesagt, können wir uns hier mangels eigener Probe nur auf die Angaben des Herstellers verlassen.
Was wird der Chivas Regal Ultis kosten?
Obwohl die Kommunikation und die Informationen rund um den Chivas Regal Ultis für eine Whisky-Marke erfreulich umfangreich sind, gibt es leider noch keinen offiziellen Preis, obwohl der Artikel eigentlich Mitte November die Regale füllen sollte. Als Händler muss man sich zu Preisen naturgemäß sehr vorsichtig äußern. Die Gefahr ist groß, dass man sich gegenüber Kunden und Lieferanten in die Nesseln setzt. Das Magazin „The Spirits Business“ nannte am 3. Oktober 2016 eine Unverbindliche Preisempfehlung von 200 US-Dollar, was derzeit rund 190 Euro wären. Dieser Preis würde in etwa dem Preis des 25jährigen Chivas Regal entsprechen. Diese Preisvorstellung für einen Whisky ohne Altersangabe? Marketing und Aufmachung deuten tatsächlich darauf hin, dass diese Preiskategorie angestrebt werden wird.
Welche Alternativen gibt es zum Chivas Regal Ultis?
In dieser Preis- und Qualitätskategorie steht der neue Chivas Regal Ultis ziemlich alleine da. Allerdings ist so ein Malt Whisky natürlich nichts für Anfänger. Wer sich in das Thema Blended Malt einarbeiten möchte, dem empfehlen wir einen Monkey Shoulder, der aus drei Malt Whiskys zusammengestellt ist (allerdings keine Single Malts). Besser vergleichbar, aber auch schon deutlich teurer, sind einige Whiskys aus der Serie von „The Lost Distillery“. Diese bieten allerdings nicht das Marken-Image eines Chivas Regal.
Können wir den Chivas Regal Ultis empfehlen?
Dieser Blended Malt Whisky spielt in einer Preisklasse, in der man Empfehlungen nicht mehr leichtfertig aussprechen kann. Wenn man mehr als 50 Euro für Whisky ausgibt, sollte man ohnehin immer genau überlegen und sich gut beraten lassen. Da wir den Ultis noch nicht verkosten konnten, werden wir auch keine Empfehlung aussprechen. Für Marken-Fans von Chivas Regal, und davon gibt es bekanntlich viele, wird der Ultis ganz sicher ganz oben auf der Wunschliste stehen. Und das Marketing-Paket von Chivas Regal rund um den Ultis ist auch eine Wucht, die beim Schreiben über den Whisky auf jeden Fall den Appetit angeregt hat.