Hendricks

Hendrick Gin ist eine Marke von William Grant & Sons. Die schottische Destillerie in Girvan ist bekannt fĂŒr guten Whisky. In den Gin-Markt ist man erst im Jahr 1999 eingestiegen. Neben den fĂŒr Gin typischen Wacholder-Noten verwendet Hendrick eine Essenz aus Gurken und die BlĂŒten der Damaszener-Rosen. FĂŒr die Destillation wird ein Carter-Head Still verwendet, welcher 1948 gebaut wurde. Von diesen Anlagen gibt es weltweit nur eine kleine Anzahl. Die Anlage wurde vom damaligen William Grant & Sons Chef Charles Gordon in den 1960er Jahren bei einer Auktion erworben und restauriert. Aufgrund des besonderen Destillationsverfahren unterscheidet sich Hendrick's Gin deutlich von anderen Gin-Sorten. Der Branntwein aus dem Carter-Head trĂ€gt leicht blumige und sĂŒĂe DĂŒfte und wirkt sehr subtil. Hendrick's Gin trinkt man am bestem mit Tonic Water auf Eis garniert mit Gurke.
Bei Hendrickâs Gin handelt es sich um eine 2000 auf den US-Markt eingefĂŒhrte Gin-Marke. Die Marke ist besonders dafĂŒr bekannt, dass der Gin eine sehr schwache Wacholdernote besitzt, was fĂŒr die sonst auf Wacholder basierende Spirituose speziell ist. Zudem heben sich beim Hendrickâs Gin vor allem die Aromen von Gurken- und Rosenblatt-Essenzen hervor. Der schottische Hersteller William Grant & Sons ist vor allem fĂŒr seine Scotch Whiskys bekannt und begann erst 1999 mit der Gin-Produktion.
Die Geschichte
Die Flaschenetikette besitzen die Aufschrift âEst. 1886â, was die AbkĂŒrzung fĂŒr âestablishedâ ist und âgegrĂŒndetâ beziehungsweise âeingefĂŒhrtâ bedeutet. Diese Aufschrift legt nahe, dass der Gin auf einer Rezeptur besteht, die im 19. Jahrhundert kreiert wurde. Allerdings weist die Aufschrift auf das Jahr hin, in dem William Grant seine erste Whisky-Brennerei grĂŒndete und damit den Grundstein fĂŒr das Unternehmen legte.
Die Geschichte von Hendrickâs begann allerdings erst Ende des 20. Jahrhunderts, als David Steward, der Whisky-Brenner und Master Blender von William Grant & Sons die Idee fĂŒr die auĂergewöhnliche Geschmackskombination kam. Der Unternehmensgeschichte nach inspirierte ihn ein Besuch bei Janet Sheet Roberts, der Nichte des FirmengrĂŒnders William Grant dazu, da sie im Garten ein Gurkensandwich aĂ und dazu Gin trank. Mithilfe von Lesley Gracie und John Ross und in Zusammenarbeit mit dem Scotch Whisky Research Institute wurde die Rezeptur ausgearbeitet und der erste Hendrickâs Gin entwickelt.
Die Produktion begann im Jahr 1999 und ein Jahr spĂ€ter folgte die MarkteinfĂŒhrung, die sich zunĂ€chst auf den US-amerikanischen Markt beschrĂ€nkte. Seit 2003 ist der Gin auch und GroĂbritannien und Spanien erhĂ€ltlich und die Exportgebiete erweiterten sich rapide. Auf dem deutschen Markt wird Hendrickâs Gin von Campari Deutschland GmbH vertrieben, einer Tochtergesellschaft des Spirituosenkonzerns Davide Campari-Milano in Italien.
Die Herstellung
Hergestellt wird der Hendrickâs Gin in der Brennerei Girvan im sĂŒdwestlichen Schottland. Die Basis des Gins besteht aus Neutralalkohol und elf verschiedenen KrĂ€utern und GewĂŒrzen. Zu diesen zĂ€hlen Klassiker der Gin-Herstellung wie Wacholderbeeren, Koriandersamen, Engelwurz, Orangen- und Zitronenschalen. Der besondere Charakter von Hendrickâs ergibt sich jedoch aus der raffinierten Kombination von Veilchenwurzel, Kamille, Pfefferbeeren, Holunder, Schafgarbe und KĂŒmmel. Hinzu kommen schlieĂlich die beiden auĂergewöhnlichen ErgĂ€nzungen, die bulgarische Rosa Damascena Rose und die hollĂ€ndischen Salatgurken. Wie bei anderen destillierten Gins werden die Zutaten mit gebrannt. Jedoch wird dieser Prozess bei Hendrickâs Gin in zwei Schritten und in zwei unterschiedlichen Brennblasen durchgefĂŒhrt.
FĂŒr den besonderen Brennvorgang wurden die zwei historischen Brennblasen restauriert, die Charles Gordon, ein Urenkel des FirmengrĂŒnders, bereits im Jahr 1966 auf einer Auktion erworben hat. Bei der Ersten handelt es sich um eine kupferne Pot Still aus den 1860er Jahren, die âBennet Stillâ. Die zweite Brennblase ist eine 1948 gefertigte âCarter-Head Stillâ des Herstellers John Dore & Co. Diese seltene Brennblase geht auf die Carter-Head-BrĂŒder zurĂŒck, sie waren Lehrlinge von Aeneas Coffey, der im 19. Jahrhundert die bekannte Column Still erfunden hat. Durch die Verbindung der zwei Brennblasen ist es möglich, einen besonders weichen und geschmeidigen Gin zu kreieren, der feine Aromen besitzt.
ZunĂ€chst wird die Bennet Still Brennblase mit auf 55â60 % vol. verdĂŒnntem Neutralalkohol gefĂŒllt, in dem zuvor die verschiedenen Zutaten fĂŒr vierundzwanzig bis sechsunddreiĂig Stunden eingelegt wurden. Diese Mischung wird zu einem 92 % vol. Destillat gebrannt, welches spĂ€ter ungefĂ€hr 75 % vol. besitzt und einen schweren, öligen Charakter mit deutlicher Wacholdernote aufweist. Die Carter-Head Brennblase wird ebenfalls mit Neutralalkohol und Wasser aus dem Penwhapple Reservoir in der NĂ€he der Destillerie gefĂŒllt. Hier werden die Zutaten jedoch in einem anderen Mengenanteil verwendet und nicht in die FlĂŒssigkeit gegeben, sondern in einem Kupferkorb in die entstehenden DestillationsdĂ€mpfe gehĂ€ngt. Diese Methode wird als vapour infusion method bezeichnet, eine Form der Schleppdestilation.
Die alkoholischen DĂ€mpfe nehmen hierbei vor allem die subtilen, sĂŒĂen und floralen Aromen auf, sodass sich der etwa 350 Liter âcutâ (HerzstĂŒck) mit etwa 80 % vol. stark von dem Destillat aus dem Bennet-Kessel unterscheidet. Danach werden die beiden Destillate in angeblich gleichen Teilen miteinander verschnitten. Zuletzt werden die Essenzen der Damaszener-Rosen und der hollĂ€ndischen Salatgurken verwendet und nachtrĂ€glich hinzugefĂŒgt, da sie die Hitze des Brennprozesses nicht ĂŒberstehen wĂŒrden. FĂŒr die Herstellung der Essenzen werden die RosenblĂ€tter gepresst und so ihre Ă€therischen Ăle extrahiert. Die Gurken werden mit Wasser vermischt und die Aromen mithilfe einer Kaltdestillation gelöst.
Hendrickâs Gin wird in kleinen Chargen von insgesamt 500 Litern abgefĂŒllt, damit die Master Distiller Miss Lesley Gracie eine gröĂere Kontrolle ĂŒber ihre feine Kunst behĂ€lt. Die AbfĂŒllungen besitzen eine TrinkstĂ€rke von 44 % vol. und einige Chargen fĂŒr verschiedene LĂ€nder wie GroĂbritannien besitzen einen leicht verringerten Alkoholgehalt von 41,4 % vol. Im Sinn der EU-Spirituosenverordnung zĂ€hlt Hendrickâs Gin zu der Kategorie destillierter Gin (distilled gin). Die Einordnung als London Gin beziehungsweise als London Dry Gin wird aufgrund der nachtrĂ€glichen Aromatisierung nicht gestattet. Damit gilt Hendrickâs als Vertreter der der âNew Western Dry Ginsâ. Zu dieser gesetzlich nicht nĂ€her definierten Gruppe werden Gins gezĂ€hlt, bei denen der klassische und eigentlich Gin-typische Wacholdergeschmack hinter anderen Aromen zurĂŒcktritt.
Cocktailrezepte
Salty Dog
Zutaten:
50ml Hendrick's Gin
100ml Pink Grapefruitsaft
15ml Zuckersirup
Sodawasser
Etwas Salz
EiswĂŒrfel
Ein StĂŒck Pink Grapefruit
Zubereitung:
Als Erstes wird der Rand des Cocktailglases mit einem Salzrand versehen. Hierzu wird das Glas zuerst kopfĂŒber in einem niedrigen Wasserbad benetzt und danach in Salz gewendet und mit Eis befĂŒllt. Danach wird der Cocktailshaker mit Eis gefĂŒllt und der Gin, der Grapefruitsaft und der Zuckersirup.
Hendrick's Gin Cocktail Lesley Gracie
Zutaten:
50ml Hendrick's Gin
15ml HolunderblĂŒtensirup
Sodawasser
EiswĂŒrfel
Drei dĂŒnne Gurkenscheiben
Zubereitung:
Ein Longdrink-Glas wird mit Eis befĂŒllt. Danach gibt man den Gin und den Sirup hinzu. Das Glas wird mit dem Sodawasser aufgefĂŒllt und die Zutaten werden miteinander verrĂŒhrt. Zuletzt dienen die drei Gurkenscheiben als Garnierung.
Garibaldi Sbagliato
Zutaten:
25ml Hendrick's Gin
25ml Campari
50ml frischer Orangensaft
Champagner
Eine Orangenspalte
Zubereitung:
ZunĂ€chst wird ein Longdrink-Glas vorgekĂŒhlt. In dieses gibt man schlieĂlich den Gin, den Campari und den Orangensaft. Zuletzt wird das Glas mit kaltem Champagner aufgefĂŒllt und mit der Orangenspalte dekoriert.
Pocket full of Green
Zutaten:
50ml Hendrick's Gin
8-12 BlÀtter Minze
30ml Gurkensaft
20ml frisch gepresster Zitronensaft
35ml Aloe Vera Saft
30ml Soda
Ein Zweig Minze
Eine Gurkenscheibe
Crushed Ice
Zubereitung:
Der Gin, der Gurkensaft und der Zitronensaft werden mit der Minze in ein Glas gegeben. Vorsichtig wird die Minze in dem Glas zerstoĂen, bis alles eine cremige Konsistenz hat. Danach wird das Glas groĂzĂŒgig mit dem Crushed Ice befĂŒllt und alles miteinander verrĂŒhrt. Zuletzt fĂŒllt man das Glas mit dem Aloe Vera Saft und dem Soda auf, verrĂŒhrt alles erneut und gibt nochmals Crushed Ice dazu. Als Garnierung gibt man die Gurkenscheibe und den Zweig Minze hinzu.