Freixenet

Freixenet wurde 1914 gegründet und ist bekannt für Cava, einen Schaumwein aus Katalonien und verschiedene Weine. Seinen Sitz hat es im spanischen Sant Sadurni d’Anoia, einer Stadt westlich von Barcelona. Als einer der bekanntesten und größten Cava-Produzenten in Spanien konnte sich das Unternehmen einen Namen machen und gehört seit 2018 mehrheitlich zur Henkell & Co. Sektkellerei-Gruppe in Wiesbaden. Zuvor stand Freixenet für drei Generationen im Besitz der Familie Ferrer.

Der Cordon Negro wird in schwarzen, mattierten Flaschen abgefüllt und zählt zu den profiliertesten Vertretern spanischer Cava-Tradition. Die Aromen von Honig, grünem Apfel und Birnen vereinen sich mit leichten Nuancen von Zitrusfrüchten. Seine trockene Dosage besitzt nur einen geringen Säuregehalt und macht ihn damit besonders sanft und geschmeidig. Hergestellt wird er aus einer Kombination von Macabeo Trauben, Parrelada Trauben und Xarel-Lo Trauben und seine Reifezeit beträgt gut ein Jahr. Ideal eignet sich der Cordon Negro Brut Cava als Aperitif oder als Begleitung zu Geflügel, Schalentieren und Fisch.

Ursprünglich wurde das Unternehmen 1911 durch den Zusammenschluss zweier spanischer Familien gegründet, den Ferrers und den Salas. 1861 bestand bereits das „Casa Sala“ ein Weinhandel der Familie Sala, Dolores Sala Vivé heiratete 1911 Pedro Ferrer Bosch und besiegelte damit den Zusammenschluss. 1914 wurde daraufhin die erste Flasche Sekt unter dem Namen Freixenet herausgegeben und unter der Leitung des jungen Ehepaares stieg schon rasch der wirtschaftliche Erfolg. Der Name der Marke leitet sich von dem katalanischen Wort „freixe“ für Esche ab, da der Landsitz La Freixeneda von einem Eschenhain umgeben war.

Bereits 1927 erweiterte sich das Unternehmen und es wurden moderne Keller in Sant Sadurní d'Anoia erbaut. Mitte der 20er Jahre war Freixenet bereits ein anerkanntes Unternehmen, das mit den wichtigsten Penedès-Marken konkurrieren konnte. Anlässlich der Weltausstellung 1929 entstand das „Niño Freixenet", das schnell zu einer Ikone der Marke wird. Ende des Jahrzehnts begann schließlich der Export von Freixenet-Cavas. Mit dem Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs 1936 war Freixenet bereits der zweite Produzent von „Champagner". Der Krieg führte zur Kollektivierung von Freixenet und zum Verschwinden von Pedro Ferrer und seinem ältesten Sohn, Joan Ferrer Sala, und ließ damit die Familie ohne Geschäft, ohne Leitung und ohne Erbe zurück. Nach dem Bürgerkrieg wurde das Unternehmen 1939 an die Familie zurückgegeben. Unter der Leitung von Dolores Sala und dem ältesten ihrer vier Kinder, Pilar Ferrer, wurde die Produktion erfolgreich wieder aufgenommen.

Freixenet stellt seinen Cavas auf traditionelle Art her. Als weltweit größter Cavas-Hersteller ist vor allem ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Ressourcen notwendig. Daher werden die Methoden der Herstellung stetig verbessert und modernisiert. Auch die kontinuierliche, fast familiäre Beziehung zu den Traubenlieferanten ist dem Unternehmen wichtig. Mit den meisten Winzern arbeitet das Unternehmen schon seit der Gründung der Kellerei Freixenet zusammen. Auch dieses Vertrauensverhältnis ist wichtig, für die besonders hohe Qualität der Produkte. Nur die besten Rebsorten werden ausgewählt, um die meisterhaft komponierten Geschmacksnuancen zu treffen.

Die Trauben werden von Hand gelesen, von den Stielen gelöst und in einer Mühle zur dickflüssigen Maische zerdrückt. Nachdem sie für kurze Zeit geruht hat, damit sich die Aromen lösen, wird die Maische ausgepresst, um den Most von den festen Rückständen zu trennen. Um eine Oxidation vorzubeugen und Mikroorganismen abzutöten wird der Most geschwefelt. Danach muss der Most geklärt werden und die Schwebstoffe werden durch Filter, eine Zentrifuge oder Sedimentation herausgelöst. Freixenet verwendet traditionell die Flaschengärung, eine der aufwendigsten Herstellungsverfahren für Qualitätsschaumweine. Bereits seit 1872 wird diese Methode im Penedès zu der Erzeugung von Cavas verwendet. Die Grundweine werden zum Cuveé vermengt und die aus Reinzuchthefe und gelöstem Kristallzucker bestehende Fülldosage wird hinzugegeben. Die Mischung wird in Flaschen abgefüllt und verschlossen, danach lagern die Flaschen bei konstanter Temperatur in Kellern. Die zweite Gärung setzt ein und die Hefe spaltet den Kristallzucker in Alkohol und Kohlensäure. Als erster Schritt, um die Hefe wieder zu entfernen folgt das Rütteln der Flaschen. Hierbei stecken die Flaschen zunächst fast waagrecht in den Rüttelpulten und am Ende des Verfahrens stehen sie fast senkrecht in den Pulten. Während des Rüttelns setzt sich die Hefe im Flaschenhals ab. Kopfüber werden die Flaschen danach in -20°C kalte Sole getaucht, bis der Flaschenhals und damit die Hefe eingefroren ist. Nach dem Öffnen der Flasche drückt die Kohlensäure den Eispfropfen aus Hefe einfach heraus. Mit der sogenannten Versannddosage, die aus Wein der gleichen Cuvée und Rohrzucker besteht, wird die Flasche anschließend wieder aufgefüllt. Die Zusammensetzung der Versanddosage bestimmt die endgültige Geschmacksrichtung brut, seco oder semi-seco. Zuletzt werden die Flaschen verkorkt, mit Draht gesichert und etikettiert.

1959 trat José Ferrer nach Abschluss seines Önologie- und Handelsstudiums in die Geschäftsleitung von Freixenet ein begann mit der Modernisierung von Freixenet. Die Produktion wurde stärker Mechanisiert und das Weingut erweitert, auch die Kommerzialisierung wurde vorangetrieben und erste Versuche gestartet, die Marke auf einen internationalen Markt zu bringen. 1965 folgte die Eingliederung von José Luis Bonet als kaufmännischer Leiter, der zusammen mit seinem Onkel José Ferrer das Unternehmen weiter voranbrachte. Das Marketing stieg auf ikonische Produkte um, wie den Nevada Charter und Black Cord. 1967 wurde erstmalig der legendären Carta Nevada im Fernsehen gezeigt, die ikonische Flasche definierte die Identität der Marke und den heutigen Erfolg. Im Jahr 1974 folgte die Einführung von Cordón Negro, dem universellsten Cava der Marke, der heute in mehr als 140 Länder exportiert wird. Fünf Jahre darauf folgte die Markteinführung der ersten Cuvée de Prestig, zu Ehren des Mitbegründers von Freixenet Dolors Sala. Es war die erste Kreation einer exklusiven Kollektion von neun Cuvées, die im Laufe der Jahre entstanden sind. Bis 1985 konnte sich Freixenet dank seines internationalen Erfolgs als Marktführer im Cava-Sektor festigen.

1997 flog eine Flasche Freixenet's Black Cord mit der Astronautin Helena Kondakova in der Mir-Raumstation ins Weltall. Zehn Jahre darauf entwarf der renommierte Filmregisseur Martin Scorsese die Weihnachtswerbung für Feixenet. Im Jahr 2015 erschien schließlich der letzte Cuvée de Prestige, der Garnatxa Subirat Parent und im Folgejahr setzte Freixenet mit der ICE-Reihe seinen Innovationserfolg fort. Seit 2017 wird der Can Sala hergestellt in der historischen Weinkellerei der Familie Ferrer Sala hergestellt. Er ist einer der ersten zwölf vom Landwirtschaftsministerium genehmigten Paraje Calificado Cavas. Diese neue übergeordnete Kategorie, die vom Cava Regulatory Council gefördert wird, umfasst nur einzelne Cavas, die in einem kleineren Gebiet des DO Cava produziert werden, das für seine außergewöhnlichen Bedingungen qualifiziert ist. Seit 2018 sind Henkell und Freixenet vereint und gehören damit zu den Weltmarktführern im Sektbereich.