A.H. Riise
A.H. Riise war ein Apotheker, der auf den Danish Virgin Islands lebte und dort das Rezept fĂŒr diesen einmaligen Rum entwickelte. Der Rum hat ein Durchschnittsalter von etwa 25 Jahren und es werden jĂ€hrlich nur 3000 Flaschen abgefĂŒllt. Die Rums von A.H. Riise zeichnen sich durch einen starken Geschmack und ein sehr nachhaltiges Bouqett aus.Â
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Der Rum von A.H. Riise geht auf den gleichnamigen Apotheker von den Danish Virgin Islands zurĂŒck. Er entwickelte ein einzigartiges Rezept fĂŒr die Zubereitung von Rum. Der heute produzierte Rum hat ein Durchschnittsalter von etwa fĂŒnfundzwanzig Jahren. Von diesem werden jĂ€hrlich nur etwa dreitausend Flaschen abgefĂŒllt, was ihm eine gewisse RaritĂ€t verleiht. Geschmacklich sind die Rums von A.H. Riise fĂŒr ihre intensiven Aromen und ihr nachhaltiges Bouquet bekannt. Destilliert wird der Rum von der Dansk-Vestindisk Kompagni.
Die Geschichte von A.H. Riise
Die Geschichte dieses Rums beginnt an sich bereits mit der Besiedelung der zuvor noch unbewohnten dĂ€nischen Jungferninseln St. John und St. Thomas. Die Siedler fĂŒhrten stetig neue Pflanzen in das Ăkosystem der Inseln ein und errichteten viele Plantagen, die von Sklaven bewirtschaftet wurden. Stetige Konflikte und Auseinandersetzungen mit rivalisierenden Nationen prĂ€gten die Inseln und der erste dĂ€nische Gouverneur der Jungferninseln garantierte Piraten sogar das Recht, unter der dĂ€nischen Flagge zu segeln, um die Flotte zu erweitern. In Charlotte Amalie, der Hauptstadt von St. Thomas, befindet sich der legendĂ€re Wachturm âSkytsborgâ, der auch als Blackbeards Schloss bekannt ist. Die Zusammenarbeit mit den Piraten wurde schlieĂlich 1755 beendet, als der Staat DĂ€nemark die Verwaltung der Inseln ĂŒbernahm.
Der Vater von Albert Heinrich Riise verstarb auf hoher See, als Albert gerade zwei Jahre alt war. Seine Mutter Margarethe Elisabeth Krabbe zog ihn auf und er machte seine Ausbildung zum Pharmazeuten. 1832 wurde er in Kopenhagen von der Det Kgl. MilitĂŠr-og Waisenhusapotek eingestellt, einer royalen militĂ€rischen und orphanen Apotheke. Kurz nachdem er seinen eigenen pharmazeutischen Gewerbeschein erhielt, reiste er 1838 nach St. Thomas, wo ihn eine ĂŒberraschend harte Konkurrenz erwartete. Allein sein groĂer Ehrgeiz verhalf ihm trotz Geldmangel ein erfolgreiches GeschĂ€ft aufzubauen. Dank seines pharmazeutischen Wissens war es ihm möglich, die idealen karibischen KrĂ€uter auszuwĂ€hlen, um den Rum besonders aromatisch zu machen.
Die GrĂŒndung seiner eigenen Apotheke 1838 auf St. Thomas machte Albert mit nur achtundzwanzig Jahren zu einem sehr reichen und respektierten Mann. Sein Wissen ĂŒber KrĂ€uter und Pflanzen wurde zuvor bereits durch seine Ausbildung in Faaborg fundiert. Der Apotheker BĂžving, mit dem er arbeitete, hatte ein starkes Interesse an der Naturwissenschaft und besaĂ einen KrĂ€utergarten. Riise durfte mit ihm die dortigen Pflanzen kultivieren, ernten und verkaufen. Diese Erweiterung des Berufes in andere Fachgebiete inspirierte Riise und so nahm er auch seine eigenen Magenbitter und Rumsorten in sein Sortiment auf. Nachdem sich Riise auf St. Thomas gegen die DoktorstĂ€nde durchgesetzt hatte, die Ware fĂŒr wenig Geld anboten, erweiterte er sein GeschĂ€ft auch ĂŒber die Grenzen der Insel hinaus.
Um die Nachfrage nach seinen Produkten befriedigen zu können, errichtete Riise mehrere GebĂ€ude im zentralen Hafen von Charlotte Amalie. Seinen gröĂten und auffĂ€lligsten GeschĂ€ftssitz errichtete er 1843 an der StraĂenecke von Dronningensgade und Vimmelskaftsgade. Die prunkvolle Apotheke viel auch durch ihre kreisförmige Architektur auf und stand nicht weit entfernt von seinem âMuseumâ, in dem er seine Sammlung an zoologischen und botanischen Funden ausstellte. Eine direkte Gleisverbindung zum Hafen sicherte zudem den einfachen und schnellen Transport seiner Waren. Der Erfolg von Riise und seinem Rum wird auch seinen hĂ€ufigen Reisen zugeschrieben, die er entweder aus geschĂ€ftlichen GrĂŒnden unternahm oder mit naturwissenschaftlichen Forschungen verband. Seine Sammlungen an KrĂ€utern, Pflanzen und Muscheln werden noch heute teilweise in Museen in Stockholm und Oslo ausgestellt. Die ersten eigenen Produkte von Riise, Riiseâs Florida Water und Riiseâs Bay Rum, waren keine trinkbaren Spirituosen, sondern Produkte die als Eau de Cologne, Haarwasser oder Aftershave genutzt wurden.
Die Inspiration fĂŒr seine Produkte bekam er wohl teilweise durch seinen engen Kontakt und die Freundschaft mit seinem Kollegen P.E. Benzon, der auf der Nachbarinsel St. Croix arbeitete. Benzon hatte zuvor schon um 1819 seinen Bay Spirit oder das Bay Water entwickelt, die Extrakte aus den BlĂ€ttern der Pimenta Acris oder der Pimenta Racemosa welche eine immergrĂŒne Pflanze aus der Myrtenfamilie mit Inhaltsstoffen an Ă€therischen Ălen, enthielten. Der A.H. Bay Rum wurde durch die Produktion auf Basis der BlĂ€tter der Pimenta Acris und der doppelten Destillation basierend auf dem westindischen Rum hergestellt. Im Juni 1882 wurde der A.H. Riise Bay Rum im amerikanischen Journal der Pharmazie als âbeinahe weiĂ, mit stĂ€rkstem Alkoholgehalt und einem lĂ€nger anhaltenden Aroma als alle anderen im Testvergleich, was der Eigenschaft des stark aromatischen Dufts dem Lorbeerblatt zugeschriebenwerden kannâ beschrieben.
Eines seiner weiteren Produkte war sein Magenbitter, dass er aus der Basis seines wĂŒrzigen, sĂŒĂen und klassischen X.O. Rums herstellte und mit KrĂ€utern wie Kaffeebohnen, Kakaobohnen, Enzianwurzel, Bitterorangenschale, Nelken, Sandelholz und Vanille verfeinerte. Neben den geschmacklichen Eigenschaften der Zutaten hatte er damit nicht nur einen aromatischen KrĂ€uterlikör kreiert, sondern auch einen sehr hochwertigen.
1882 verstarb Riise und seine Söhne Valdemar und Karl ĂŒbernahmen sein GeschĂ€ft. 1913 ging die Apotheke St. Thomas an den Pharmazeut Oluf Poulsen ĂŒber und mit dem Verkauf der dĂ€nischen Westindischen Inseln an die USA wurde die Apothekenlizenz 1917 an die Vejle St. Thomas Apotek ĂŒberschrieben. Oluf Poulsen eröffnete zu der Zeit eine Niederlassung in Kopenhagen mit dem Namen âH.H. Riiseâs Zentraldepotâ.
Vier Produkte von A.H. Riise in der Ăbersicht
A.H. Riise Rum Cream Liqueur
Dieser cremige Likör ist eine weiche Alternative zu Rum. Feiner alter Rum wurde hierfĂŒr mit bester Sahne vermischt und so von ĂŒberflĂŒssiger SchĂ€rfe befreit, ohne sein intensives Aroma zu verlieren. Die Milch fĂŒr die Sahne stammt von FreilandkĂŒhen aus Irland, wĂ€hrend die feinen KrĂ€uter und GewĂŒrze von den Danish Virgin Islands stammen. Aromatisch vereint sich eine kraftvolle Zitrusnote mit dem weichen und sĂŒĂen Geschmack von Karamell. Ein Hauch Cappuccino und Minze gesellen sich dazu und verleihen dem Likör einen ganz speziellen warmen, aber aufgeweckten Charakter.
A.H. Riise Danish Navy Spirituose auf Rum-Basis
Diese Spirituose wird aus Melasse hergestellt und besitzt ein breites Spektrum an Aromen und Geschmacksfeinheiten. Der Danish Navy von A.H. Riise wurde aus verschiedenen Rumdestillaten kombiniert. Die einzelnen Sorten sind bis zu zwanzig Jahre alt und ruhten fĂŒr diese Zeit zur Reifung in HolzfĂ€ssern. Inspiriert wurde dieses Produkt durch das originale Rezept fĂŒr den dĂ€nischen Royal Navy Rum. A.H. Riise entwickelte den Rum und lieferte ihn an die Flottenschiffe im Hafen von Charlotte Amalie. Die gut ausgebildeten dĂ€nischen Matrosen auf dĂ€nischen Handelsschiffen oder auf Kriegsmarineschiffen waren berechtigt ihre tĂ€gliche Ration an Rum zu erhalten. Der Rum wurde vom Quartiermeister des Schiffes, der genau darĂŒber wachte, dass der Rum getrunken wurde und nicht fĂŒr spĂ€teres Feiern aufgehoben wurde, ausgeschenkt. Der originale Navy Rum wurde zum Vorbild dieser Spirituose. Die Aromen von SĂŒĂholz, Orangenschale, Kokosnuss, Papaya und Eukalyptus vermischen sich mit einem Hauch von Minze. Seine besondere Tiefe erlangt die Spirituose durch die Aromen von Balsamico-Essig, schwarzen Tee und gewĂŒrzten Weihnachtskuchen.
A.H. Riise Non Plus Ultra Spirituose auf Rum-Basis
Diese Spirituose wurde nach einer Legende benannt. Angeblich schmĂŒckte der Spruch âNon Plus Ultraâ den Sockel der Herkules Statue nahe der StraĂe von Gibraltar. Auf Latein bedeutet es ânicht darĂŒber hinausâ, was in der Antike bedeutete, dass hier die Grenze zwischen der bekannten und der unbekannten Welt verlief. Der Name geht nur an die besten und besonders auĂergewöhnlichen Ultra Premium Rumsorten des Hauses Riise. Nur die allerbesten Tropfen von den höchsten Klassen der Ă€ltesten, besonderen FĂ€sser wurden fĂŒr die Herstellung des ultimativen Rums verwendet. Die Spirituose mit dem mahagonifarbenen Glanz vereint harmonisch die Aromen von satten GewĂŒrzen, leicht gekĂŒhlter Minze, Muskovadozucker und Orangenschalen. Der vollmundige, intensive Geschmack ist von den feinen Nuancen von Vanille und Karamell durchzogen. Der A.H. Riise Non Plus Ultra sollte am besten pur getrunken werden.