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Schlitzer Destillerie

Nach Rechnungen aus dem 16. Jahrhundert kann die Geschichte der Brennerei ins Jahr 1585 zurĂŒckverfolgt werden. Allerdings wurde sie offiziell erst im Jahre 1616 in ErgĂ€nzung zu einem Brauhaus errichtet.  Anschließend wurde die Destillerie Schlitzer viele Jahre, immer wieder von verschiedenen Destillateuren, genutzt. Heute ist die Brennerei an einem neuen Standort. In den 1950er Jahren wurde diese an den frĂŒhren grĂ€flichen Schafhof verlegt. Die Brennerei ging 2006 in den Besitz der StĂ€dte Schlitz (zu 90%) und HĂŒnfeld (zu 10%) ĂŒber. Diese halten heute die Anteile an dieser Brennerei. 

Lesen Sie hier ausfĂŒhrliche Informationen.

Die Destillerie Schlitzer

Die Destillerie Schlitzer ist eine der Ă€ltesten Destillerien der Welt. 1585 begann Eustach Graf von Schlitz, genannt von Görtz in Sandlofs, einem heutigen Stadtteil von Schlitz, Bier zu brauen und Weizen zu Korn zu brennen. Dieses Handwerk wurde ĂŒber viele Jahrhunderte hinweg an seine Erben weitergegeben. Dreihundertvierundachtzig Jahre spĂ€ter, also in den 1950er Jahren, wurde das Unternehmen an seinen heutigen Standort, dem ehemaligen grĂ€flichen Schafhof mitten in Schlitz, verlegt. 1969 ĂŒbernahm das Land Hessen die Graf Görtz’sche Kornbrennerei mit Destillation.

Die Geschichte der Schlitzer Destillerie

Nachdem GerĂŒchte aufkamen, dass das Land Hessen die Produktion einstellen wolle, ĂŒbernahm die Stadt selbst die Brennerei, um die Tradition der Destillerie Schlitzer zu bewahren. Seit 2006 ist die Stadt Schlitz daher mehrheitlicher EigentĂŒmer der Schlitzer Korn- und Edelobstbrennerei GmbH. Zehn Prozent des Unternehmens gehören jedoch der Stadt HĂŒnfeld, die so ihrerseits ein StĂŒck Heimattradition pflegt. 1994 musste jedoch die Dampfdestillation F. C. Aha nach einhunderteinundfĂŒnfzig Jahren ihre Tore schließen. Durch eine Kooperation mit der Destillerie Schlitzer wird jedoch weiterhin der Aha-Likör hergestellt.

In der Destillerie Schlitzer entstehen mit handwerklichem Können und grĂ¶ĂŸter Sorgfalt ausgezeichnete BrĂ€nde, Liköre und Spirituosen. Da die Destillerie zu den interessanten und sehenswerten Touristenzielen der Stadt Schlitz zĂ€hlt, werden heutzutage sogar Besichtigungen angeboten. Diese fĂŒhren durch die Korn- und Whiskybrennerei, Grundstoffdestillation, Lagerkeller, Edelobstbrennerei und AbfĂŒllungsrĂ€ume.

Alle Zutaten fĂŒr die Destillation werden nachhaltig und in den Regionen Vogelsberg, Rhön und HĂŒnfelder Land von Obstbauern angebaut. Durch jahrelange Kontakte wird so die stetig hohe QualitĂ€t der Grundzutaten gesichert und damit auch die QualitĂ€t der Endprodukte garantiert. Nach einer sorgfĂ€ltigen QualitĂ€tsprĂŒfung wird auch lokales Streuobst von privaten Obstbauern zur Herstellung verwendet. Das ausschließlich vollreife und saubere Obst garantiert die beste aromatische Übertragung der Geschmackskomponenten an das Destillat. Die Aromen werden nochmals durch die anschließende Lagerung der ObstbrĂ€nde verfeinert.

Die Geschichte der Bowmore-Brennerei

Im Jahr 1837 kauften die ZwillingsbrĂŒder Mutter die Destillerie von der Familie Simpson ab und legten eine neue Wasserzufuhr, die den Fluss Laggan mit der Destillerie verband. Dadurch sicherten sie der Brennerei die Nutzung von natĂŒrlichen Wasserressourcen mit bester QualitĂ€t. Sogar noch heute befinden sich im Lagerbestand der Brennerei Flaschen, die von den ZwillingsbrĂŒdern William und James in den 1880er Jahren befĂŒllt wurden. Nach 50 Jahren in Familienbesitz, ging die Nachfrage fĂŒr Whisky aufgrund einer Wirtschaftskrise stark zurĂŒck und die Familie Mutter war gezwungen, die Destillerie zu verkaufen.

So erwarb 1887 John Bell die Bowmore-Brennerei, der sie fĂŒnf Jahre spĂ€ter an das Konsortium von Joseph Robert Holmes verkaufte. Dieser verlieh ihr den Namen „Bowmore Distillery Cooperation“. 1925 ging die Brennerei jedoch durch einen RĂŒckkauf an James Bell Sherriff ĂŒber, der sie in „Sherriff’s Bowmore Distillery“ umbenannte.

Kriegsjahre und Wiederaufbau

Zur UnterstĂŒtzung der Kriegsanstrengungen wurden die GebĂ€ude der Brennerei von dem RAF-KĂŒstenkommando besetzt, was zur Einstellung der Produktion fĂŒhrte. In den Kriegsjahren 1940 bis 1943 waren insgesamt drei Geschwader in der Brennerei stationiert, was die Wiederaufnahme der Whiskyproduktion erst nach 1943 ermöglichte.

Zwanzig Jahre spĂ€ter ging die Destillerie schließlich in den Besitz des Whisky-HĂ€ndlers Stanley P. Morrison ĂŒber. Zum 200-jĂ€hrigen Bestehen und als Hommage an die BrĂŒder Mutter, kam 1979 eine limitierte Sonderedition heraus, die in Flaschen abgefĂŒllt wurde, die optisch an die alten Flaschen der BrĂŒder angelehnt waren.

Im Folgejahr stattete Queen Elizabeth II. der Brennerei einen Besuch ab, was ihr erster Besuch einer Scotch-Whisky-Brennerei war. Als Geschenk erhielt sie ein Fass Whisky, von dem die spĂ€ter abgefĂŒllten Flaschen fĂŒr lokale wohltĂ€tige Zwecke verkauft wurden.