Das Richtfest ist bereits seit dem 14. Jahrhundert in praktisch allen europäischen Ländern bekannt. Der Brauch geht auf den Abschluss eines Bauabschnittes zurück, zu dem die Handwerker bezahlt werden mussten. Das historische Richtfest hat sich somit aus einer Art Bauabnahme heraus entwickelt. Heute ist das Richtfest lediglich der formelle Abschluss der Rohbauarbeiten an dem Bauwerk. Dieser Brauch wird mit einer Richtkrone oder einem Richtkranz begangen, welcher auf dem Dachstuhl oder an einem Richtbaum befestigt wird. Ein Zimmermann hält eine kurze Ansprache und sagt einen Richtspruch auf. Der Hausbesitzer hat im Rahmen des Richtfestes die Aufgabe, den symbolisch letzten Nagel einzuschlagen, wobei die Handwerker hier durchaus auch einen Streich spielen dürfen. Den Handwerkern und eingeladenen Gästen wird im Anschluss direkt auf der Baustelle der sogenannte Richtschmaus gereicht. Früher war die Bewirtung mit Speisen und Getränken durchaus auch Teil der Entlohnung für die Handwerker. Natürlich ist das Richtfest für den Bauherrn auch Gelegenheit, um Freunden und Bekannten den Baufortschritt vorzuführen. Beim Richtfest wird den Gästen Wein, Bier und Schnaps gereicht. Durchaus darf den Handwerkern zum Abschluss der Bauleistung auch einen Kurzen oder einen Shot anbieten, so dass man gemeinsam auf den erfolgreichen Bau anstoßen kann. Das Dichtfest wird anstelle des Richtfestes ausgerichtet, wenn das Dach geschlossen und Fenster und Türen eingebaut sind. Rund um das Richtfest gibt es regional und lokal sehr unterschiedliche Bräuche.
Mehr Informationen
- Richtfest in Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Richtfest
- Das Richtfest – Hintergründe, Geschenke & Co. in PloetzlichBauherr https://www.ploetzlichbauherr.de/das-richtfest/
- Das Richtfest und Gebräuche in Oldenburg Zimmerei http://www.oldenburg-zimmerei.com/Grundbegriffe,Zimmerei/Richtfest