Schon 1882 wurde die Brennerei No. 209 gegründet. Damals kaufte der Unternehmer William Scheffler ein kalifornisches Weingut in Santa Helena im Napa Valley. Doch das Weingut reichte ihm nicht. Er wollte zusätzlich auch Spirituosen herstellen und so holte er sich eine Zulassung zum Brennen. Die Registrierungsnummer war die 209 und weil er so stolz auf seine Zulassung war, nannte er die Destille „Registered Distillery No. 209“. Seine destillierten Produkte haben schnell einige Preise eingeheimst, einen sogar bei der Universal Exposition 1889 in Paris.
Ein neuer Start für die No. 209
Leider gerieten die Destillerie und auch die Marke dann zwischenzeitlich in Vergessenheit. Erst im Jahre 1999, als Leslie Rudd das Grundstück auf dem Edge Hill übernahm, entdeckte er bei einer seiner Begutachtungen den alten Schriftzug. Er entschloss sich die Marke wieder zum Leben zu erwecken und begann mit der Restauration der Gebäude. Doch die Produktion sollte nicht auf dem alten Gelände im Napa County stattfinden. Er entschloss sich die Destillerie auf dem Pier 50 in San Francisco zu erbauen, einige Kilometer südlich vom Napa County.
Auf dem Wasser der San Francisco Bay Area
Die Brennerei auf dem Pier 50 hat etwas, was zurzeit keine weitere Brennerei von sich behaupten kann: Sie ist über Wasser gebaut. Denn der Pier ist von dem Wasser der Bay Area unterspült. Das sorgt für eine gute Kühlung der Brennerei und damit auch für ein gutes Klima zur Destillation und Produktion des Gins. Der Pier 50 liegt in der Nähe des bekannten Stadions, in welchem die San Francisco Giants Baseball spielen.
Der No. 209 Gin
Die Basis für den Gin bildet ein vierfach destillierter Kornbrand, mit einem weichen und süßen Finish. Zum Einsatz kommen Botanicals aus vier Kontinenten. Natürlich steht, wie für einen Gin gefordert, der Wacholder im Vordergrund. Aber daneben finden auch noch mehr als ein Dutzend andere Gewürze, Wurzeln und Beeren ihren Weg in den Gin. Dadurch entsteht ein für sich außergewöhnlicher Gin. Im Vordergrund stehen bei diesem Gin leichte Zitrusnoten, die durch die Zusammensetzung von Orangen- und Zitronenschalen entstehen. Auch Aromen von Koriander sind in diesem Gin zu finden.
Gins mit Wurzeln in der Weinregion
Das Napa Valley, die Region in der die Marke erfunden wurde, ist bekannt für seine spannenden Weine. Auch deshalb entsteht sich der neue Hersteller Leslie Rudd dazu mit seinen Gins etwas Besonderes auszuprobieren. Zusammen mit seinem Master Destiller Arne Hillesland erschuf er Gins, die anschließend ein Finish in verschiedenen, ausgemusterten Weinfässern erhielten. Dadurch entstanden besondere Geschmacksnoten, die seine Gins bekannt werden ließen. Die drei entstandenen Sorten wollen wir vorstellen.
Gin No. 209 Sauvignon Blanc Fass Reserve Gin
Wenn man den Gin No. 209 auf Fässern lagert, die vorher einem Sauvignon Blanc zur Reife geholfen haben, entsteht ein besonders auffälliges und erfrischendes Finish. Die floralen Noten stehen bei dieser Lagerung klar im Vordergrund. Der Wacholder und die Zitrusnoten treten im Vergleich zum Ursprungs-Gin etwas zurück. Schon beim ersten Schluck kann man die Fassreifung und die Weinaromen wahrnehmen. Süße Noten stehen im Vordergrund.
Gin No. 209 Chardonnay Fass Reserve Gin
Bei dem No. 209 der ein Finish im ausgemusterten Chardonnay Fass erhält stehen Noten von Toffee und Holzfass an der Nase im Vordergrund. Wenn man dann einen Schluck nimmt entwickeln sich fruchtige Aromen. Dennoch bleibt bei dieser Variante der Wacholder zusammen mit Kardamom und Orange im Vordergrund. Bei einem reichen, langen Finish kann man wieder das Fass und eine gewisse Süße wahrnehmen.
Gin No. 209 Cabernet Sauvignon Fass Reserve Gin
Schon die Farbe dieses Gins zeigt den Einfluss der Fasslagerung auf diesen ausgereiften Gin. Eindrücke von Bourbon, Cognac und gealtertem Rum schweben einem vor und dieser Gin kann einige dieser Eindrücke durchaus bestätigen. Er entwickelt ein komplexes Aromaprofil von Toffee und süßem Karamell, wie man es sonst von einem gealterten Rum kennt. Trotzdem bleiben Zitrus und Gewürze im Vordergrund. Leichte Rotweinaromen sind erkennbar. Im Abgang finden sich Schokolade und Fassaromen.
Pear Fizz Cocktail
Das Bild zu diesem Artikel zeigt den hier für euch notierten Cocktail:
- 3 cl Gin No. 209
- 3 cl Birnensaft (Birnensirup)
- 1,5 cl Honig Sirup
- 9 cl Sekt
- 2 Rosmarinzweige
Die Zutaten bis auf einen Zweig und den Sekt auf Eis in einem Shaker vermengen. Anschließend in eine Sektflöte geben und mit dem Sekt auffüllen. Als Garnitur den zweiten Zweig Rosmarin hineingeben.
