Ist eine globale Prosecco-Krise zu befürchten?
Ob in Cocktails oder pur genossen: Prosecco gehört für viele vor allem im Sommer zu jeder Party wie ein kühles Weizen zum Grillen. Doch was ist, wenn wir diesen Sommer ohne Prosecco auskommen müssen?
In den letzten Tagen machte ein medialer Aufschrei zu einer möglichen Prosecco-Krise die Runde. Der Grund? Einer der Hersteller des beliebten Prosecco DOC verkündete, dass die schlechte Traubenernte aus dem Jahr 2014, die teilweise nur 50% betragen habe, in Verbindung mit der steigenden globalen Nachfrage nach dem Prosecco DOC einen sommerlichen Engpass höchstwahrscheinlich mache.
Der starke Rückgang der Traubenernte im Verhältnis zu den Vorjahren sei auf die zu der Zeit schlechten Wetterverhältnisse in den Anbaugebieten im Norden Italiens zurückzuführen. Verstärkt wird der Engpass dadurch, dass der beliebte Prosecco DOC strenge Vorschriften erfüllen muss, um die Ursprungsbezeichnung DOC führen zu dürfen. So dürfen für diesen Prosecco nur die Trauben aus neun bestimmten Provinzen Norditaliens verarbeitet werden.
Steigende Preise für den Endverbraucher?
Die schwach ausgefallene Ernte der für den Prosecco DOC benötigten Rebsorte sorgt logischerweise für ein geringeres Angebot seitens der Hersteller. Da die Nachfrage jedoch kontinuierlich wächst, könntet Ihr als Verbraucher die Prosecco-Krise direkt in Form steigender Preise zu spüren bekommen. Bereits in den letzten Jahren zeichnete sich ein Prosecco-Boom in Europa und den USA ab. Ihr solltet jedoch auch bedenken, dass die Produzenten des Prosecco DOC durchaus an einer Preissteigerung interessiert sind. Denn er ist deutlich günstiger als beispielsweise Champagner oder das einheimische Konkurrenzprodukt „Franciacorta“.
Am Ende also alles nur eine freche Vermarktungsstrategie?
Parallel zu nervösen Verbrauchern, die befürchten, nicht genügend Prosecco für den Sommer zu bekommen bzw. diesen nicht bezahlen zu können, rief die mediale Berichterstattung zur Prosecco-Krise auch vermehrt Kritiker hervor. So sich die Hersteller des Prosecco DOC vermehrt gegen den Vorwurf rechtfertigen, die Preise ihres Produkts künstlich in die Höhe zu treiben. Vermutlich aus Angst um ihr Kapital, also das Vertrauen von euch als Verbraucher, verbreitete das Konsortium der Prosecco-DOC-Hersteller zuletzt eine scheinbar beruhigende Nachricht: Nach deren Auskunft seien kein sommerlicher Lieferengpass oder große Preissteigerungen zu erwarten. Vereinzelt war sogar die Rede von einer Falschmeldung.
Offen ließ das Konsortium jedoch die Frage, was der Verbraucher genau unter dem Wort „groß“ zu verstehen habe. Dabei handelt es sich nämlich um eine in höchst subjektive Formulierung. So handelt es sich nicht nur um eine sehr schwammige Formulierung, sondern jeder einzelne von euch wird eine gewisse Preissteigerung als unterschiedlich angemessen empfinden.
Immerhin ließen bessere Wetterverhältnisse im Frühjahr für den Jahrgang 2015 auf eine bessere Ernte hoffen, sodass es für den Sommer 2016 im Umkehrschluss möglicherweise zu einem „kleinen“ Rückgang des Preises für den Prosecco DOC kommen könne.
Naja der Sommer ist vorbei
Wie wir mal wieder gesehen haben war das ein Promotion-Kniff der Prosecco-Hersteller... Von daher kann man nur sagen vielleicht wird es ja nächstes Jahr knapp ;-)