Der Unterschied zwischen Ouzo und Raki. Diese Frage bekommen wir oft gestellt. Der eine kommt aus Griechenland und der andere aus der Türkei. Doch welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Anis-Spirituosen eigentlich noch? Vor kurzem haben wir bereits einen Blog-Beitrag zum türksichen Raki veröffentlicht. Dieser Beitrag soll in gewisser Weise eine Ergänzung sein und gleichzeitig einen Vergleich zwischen den beliebten Anisspirituosen darstellen.
Geschichte des Ouzo
Die Geschichte des Ouzo führt zurück ins 15. Jahrhundert. Bereits im Osmanischen Reich stellte ein Teil der griechischen Bevölkerung Ouzo her. Als Blützeit wird jedoch das 19. Jahrhundert genannt. Besonders nach dem Griechenland-Türkei Krieg (1922) nahm die Beliebtheit zu und die Griechen begannen mit der Produktion in großen Mengen, wofür vor allem die Insel Lesbos bekannt ist. Zur Namensgebung gibt es zwei verschiedene Thesen: Das türkische Wort „üzüm“, übersetzt „Bund Trauben“, wird als Ursprung genannt. Die zweite These besagt, dass die Beschriftung der Export-Kisten „Uso di Marsiglia“ (zum Gebrauch in Marseille) für die Namensgebung verantwortlich ist.
Über das ganze Mittelmeer, vom Libanon bis nach Frankreich, reicht die Bekanntheit des Ouzo, jedoch war das nicht immer so. Erst im 15. Jahrhundert konnte die Produktion von Kupferblech perfektioniert werden und man begann mit der Massenproduktion in riesigen Kupfer-Kesseln. In dieser Zeit entstand auch der Ouzo, welcher als Abänderung des türkischen Raki gilt.
Die Herstellung
Im Gegensatz zum Raki verwendet man bei der Produktion von Ouzo nicht nur Anis, sondern auch Fenchelsamen. Des Weiteren wird der Raki aus den Resten der Weinherstellung gebrannt (Trester). Nach der Zugabe von verschiedenen Gewürzen und Kräutern erreicht der Ouzo ein charakteristisches Aroma. Anschließend wird er erneut gebrannt und mit einem Alkoholgehalt von 40% verkauft. Ausschlaggebend für die Qualität des Ouzo ist die Lagerung und Destillation. Er wird mehrmals gebrannt und für mehrere Jahre gelagert. Nicht nur die Produktionsschritte sind entscheidend, sondern auch die Qualität und Menge der Zutaten, vor allem der Anissamen. Bevorzugt wird das handgefertigte Brennen im Kupferkessel. 10-30kg Anissamen werden über Nacht, einschließlich der anderen Gewürze, mit 65% Neutralalkohol mazeriert und destilliert.
Wie wird der Ouzo serviert?
Heutzutage wird in Deutschland mehr Ouzo getrunken als in Griechenland, jedoch sind die Sitten nicht dieselben. Beispielsweise serviert man den Ouzo in Deutschland nach dem Essen, dies hat sich in griechischen Restaurants mittlerweile als Brauch etabliert. Anders in Griechenland, dort wird er mit den Vorspeisen genossen.
Ähnlich wie beim Raki wird der Ouzo verdünnt mit Wasser oder Eis getrunken. Wie beim Raki tritt auch hier der Louche-Effekt auf und der Ouzo verfärbt sich milchig. Auch die kleinen Vorspeisen („mezedes“) sind hier vorhanden und sind teilweise sogar dieselben, wie in der türkischen Küche. „Mezedes“ kann vieles sein, zum Beispiel: Tomatenscheiben mit Schafskäse, Fleischbällchen, Fisch oder Oktopus, gefüllte Kalamaris, Seeigelsalat oder Sardellen. Der Ouzo wird geschlürft und langsam genossen, bevorzugt wird ein angenehmer, ruhiger Abend mit Freunden.
Neben dem puren Genuss wird er auch mit Früchten und Fruchtsäften gemixt und verleiht Longdrinks einen sehr intensiven Geschmack. Liebhaber genießen den Ouzo sogar in ihrem Kaffee. Der kleine Schuss Alkohol wird im heißen Kaffee erwärmt, verflüchtigt sich und verliert seine Stärke.
Ouzo-Marken
Lesvos und Samos sind beides Inseln im ägäischen Meer Griechenlands. Dort sind die besten Ouzo Hersteller stationiert. Die Ouzo Herstellung hat in dieser Region eine lange Tradition und die hergestellten Produkte einen guten Ruf. Die Geschmäcker unterscheiden sich. Gibt es den besten Ouzo?
Wie bereits beschrieben ist die Qualität und der Geschmack, von vielen Faktoren abhängig. Die Zutaten und die Produktionsmethoden sorgen für viele verschiedene Charakteristiken. Die bekannteste Marke in Deutschland, mit einem Marktanteil von 30%, ist der Ouzo 12. Die Beliebtheit begann bereits in den 1880er Jahren. In der Taverne von „Kalogiannis“ bevorzugten die Gäste den Ouzo aus dem Fass mit der Nummer 12.Was den Ouzo 12 damals wie heute besonders macht ist die hochwertige Herstellung und die Zutaten die dabei verwendet werden.
Viele verschiedene Ouzo Varianten finden Sie bei uns im Shop. Einige Produkte haben wir Ihnen oben verlinkt.
Ouzo
Bin gerade im Südwesten auf der Insel Kreta (Chania) hier wird im jeden Restaurant der Ouzo mach dem Essen als Shot (also nicht verdünnt) serviert. Anis Geschmack habe ich bei den servierten Ouzo’s noch nicht gehabt.
Nicht vergleichbar
Rakı hat seine eigene Trinkkultur. Es fängt schon damit an, wie er aufgegossen wird bis hin zu den dazugehörigen Mezesorten.
Raki ist nicht nur ein türkischer Schnaps. Zum Raki gehören Freunde, Unterhaltung und gutes Essen. Am Ende bleibt alles Gesagte am Tisch.
Raki ohne Essen, ohne all die kleinen Meze-Vorspeisen, ist wie ein türkischer Sommer ohne Melone. :)
Übrigens was der Ouzo für das übrige Hellas ist, das ist der Raki für Kreta. Raki ist kein Anis-, sondern ein Weintresterschnaps und läßt sich noch am ehesten mit dem italienischen Grappa vergleichen.