Marauda Steelpan Premium Rum aus der Karibik
Informationen über den Marauda Rum zu sammeln, ist gar nicht so einfach. Die offizielle Homepage gibt nicht viel her. Informativer ist der Facebook-Auftritt, der allerdings mit 637 Likes (Stand: 21.11.2016) nicht gerade als viral bezeichnet werden darf. Ist es also nur ein Strohfeuer, das über die Spirituosen-Messen hinweggefegt ist? Am 10. Oktober 2015 kam der Marauda Rum auf den Markt. Es handelt sich um eine Mischung (also ein Blend) von Rum aus Jamaica, Trinidad und Guyana. Der Rum aus Guyana dürfte von der Demerara Distillers Limited stammen, die auch den El Dorado herstellt. Aus Trinidad kommt der Rum von Angostura in Frage, während aus Jamaica der Rum mutmaßlich von Appleton stammen dürfte. Allesamt einschlägig bekannte und von Kennern geschätzte Marken. Marauda verwendet für den Blend ausschließlich den Rum aus diesen drei bekannten Rum-Nationen und verzichtet auf sämtliche Zusätze. Natürlich darf man fragen, ob es unbedingt nötig ist, aus drei guten Rum-Sorten einen Blend zu fertigen. Der Hersteller des Marauda hat diese Frage offensichtlich mit „Ja“ beantwortet.
„Die Rückkehr des ehrlichen Rum“ – Was will uns Marauda damit sagen?
Mit dem Spruch „The Return of the Honest Rum“ wirbt Marauda für seinen Premium Rum. Ist es wirklich ehrlich, wenn man drei Sorten Rum zu einem Blend vereinigt, aber nicht verrät aus welchen Brennereien der Rum stammt? Mit ehrlich meint Marauda wohl mehr, dass es sich nicht um einen gewürzten oder gesüßten Rum handelt. In den USA ist es durchaus schwierig zwischen einem „Honest Rum“ und einem „Spiced Rum“ zu unterscheiden. Hierzulande greifen die strengen Regeln der EU, die den Verbraucher vor einem "unehrlichen" Rum schützen. Für den EU-Markt also eine etwas verfehlte Marketing-Politik. Rum war von Anfang an mit dem Erfindergeist verbunden, denn eigentlich ist Rum nur ein Nebenprodukt aus der Melasse, die bei der Herstellung von Zucker übrigblieb. Rum ist damit ein Symbol für einen neuen Geist und diese Idee will der Marauda Rum wiederbeleben.
Nosing, Geschmack und Trinkempfehlung für den Marauda Premium Rum
Am besten genießt man den Rum von Marauda pur bei Zimmertemperatur. Farblich wirkt der Blend Rum wie ein von der Sonne durchfluteter Bernstein. An der Nase liegt Zuckerrohr und altes Eichenholz aus der Karibik. Laut Angabe des Herstellers ist die Verkostung des Marauda wie „wenn man auf dem Bug eines Schiffes steht, die knarrenden Schiffsplanken unter den Füßen und die Welt vor Ihren Augen.“ Gut, wahrscheinlich muss man für solche Verkostungs-Urteile schon einen ordentlichen Kahn intus haben. Viel wichtiger ist es am Ende, welches Urteil auf den internationalen Messen und Ausstellungen über den neuen Rum gefällt wurde. Doch zunächst noch ein Wort zum Hersteller, dessen Identität auch seltsam unbekannt ist. Sich selbst beschreibt er auf seiner Homepage wie folgt:
„Marauda is an independently owned and operated brand, and as such we are not beholden to any person, agency or cause that dares to stand between our product and the people.“
Zumindest scheint die Marke nicht unter der Knute der großen Spirituosenkonzerne zu stehen. Das man sich nur den Menschen verpflichtet fühlt, klingt für eine Rum-Marke etwas sehr pathetisch. Letztlich geht es auch hier um das knallharte Geschäfte und in diesem Business kann man sich nur mit Auszeichnungen hocharbeiten.
Die Auszeichnungen für den Marauda Rum
Ende August 2016 meldet Marauda Rum, der meistausgezeichnete Rum des Jahres 2015 und 2016 zu sein. Insgesamt rühmt sich der Rum mit 36 Medaillen, darunter die Gold-Medaille vom Rum-Festival in Berlin und den China Wine & Spirits Award in Gold, sowie 96 von 100 Punkten vom Fachmagazin Wine & Spirits. Jetzt ist nur noch die Frage, ob der preisgekrönte Rum auch bei den Kunden entsprechenden Anklang findet.
Und was hat es nun mit der Steelpan auf sich?
Der Marauda Rum trägt sozusagen als Untertitel die Bezeichnung „Steelpan“. Auf Deutsch kann man das einfach mit Stahlpfanne übersetzen. Es handelt sich dabei aber nicht um eine klassische Bratpfanne, sondern vielmehr um ein Musikinstrument aus der Karibik. Ursprünglich wurden diese sehr einfachen Instrumente eher als Provisorium geschaffen, da man sich klassische Schlagzeuge nicht leisten konnte. Erfunden wurde die Steelpan in den 1930er Jahren auf Trinidad, also dort wo ein Teil des Rums für den Marauda herstammt. In Trinidad & Tobago gilt die Steelpan als Nationalinstrument und deren stimmungsvolles Image möchte sich der Marauda Rum zu Nutze machen. Jedenfalls versucht man dies, auch im Marketing zu transportieren. Der Rum selbst ist allerdings weniger die Stahlpfanne unter den Zuckerrohrdestillaten als vielmehr die erste Geige einer jungen, neuen Generation von qualitativ hochwertigen Blend Rum. Wir sind gespannt, wie der neue Rum Marauda bei den Kunden an kommt und freuen uns auf Ihre Rückmeldung.
Video über den Marauda Steelpan Rum (in Englisch)