Beschaulich geht es zu, in der Bergbrennerei Löwen. Tradition wird zwar groß geschrieben, doch den Erfolg erntet die Brennerei erst in jüngster Zeit. Denn viele Jahrzehnte lagen die Gebäude brach und es brauchte erfahrene und engagierte Hände, um die traditionelle Handwerks- und Braukunst des Bregenzerwaldes wiederzubeleben. Ob diese Wiederbelebung in Form des Löwen Dry Gin gelungen ist, wollen wir heute genauer untersuchen.
Geschichte der Löwen Brennerei
Die Gebäude, in dem sich heute wie damals die Brennerei und ein Wirtshaus befinden, sollen zwischen 1886 und 1900 erbaut worden sein. Üblicherweise war damals aber weder die Hausbrennerei, noch das Wirtshaus und auch beides zusammen kein Vollerwerb. In der Regel bestand ein landwirtschaftlicher Betrieb, dessen Einnahmen durch die Verarbeitung der Produkte in der Brennerei und im Gasthaus aufgebessert werden konnten. Heute ist das anders, denn die Region ist inzwischen touristisch erschlossen und die Gemeinde Au sowie der kleine Ort Rehmen mit weniger als 1000 Einwohnern ein beliebtes Ausflugsziel. Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen konnte im Jahr 2013 die Brennerei und im Frühjahr 2015 die Gastwirtschaft wieder eröffnen. Der touristische Charakter wird auch an den regelmäßig angebotenen Brennereiführungen deutlich. Der Schwerpunkt der angebotenen Brände und Liköre liegt eindeutig bei regionalen Kräutern, Gewürzen und Früchten. Hier steht offensichtlich weniger die Massenproduktion, sondern eher die lokale Vermarktung im Gasthaus und als Mitbringsel für die Urlaubsgäste im Vordergrund.
Von außen betrachtet
Der Gin aus der Löwen Bergbrennerei wird seit Mitte 2015 vermarktet und ist damit wahrlich keine Neuheit im eigentlichen Sinne. Ob es von Beginn an geplant war, den Gin in den Markt zu tragen, wissen wir nicht. In jedem Fall hebt sich der Gin im Portfolio der Bergbrennerei Löwen deutlich von allen anderen Produkten ab. Im Vergleich zu den eher spartanisch aufgemachten Flaschen der Spirituosen aus der Destillerie, mutet der Löwen Dry Gin geradezu perfektionistisch an. Hier waren offensichtlich Profis am Werk, welche das Produkt für einen Verkauf über die Grenzen von Rehmen hinaus fit gemacht haben. Auch auf der Homepage der Brennerei werden zu dem Gin viel mehr Informationen geboten, als zu den anderen Produkten. Das ganze wird nur noch durch das meisterhaft arrangierte Video getoppt, welches einem beim Anblick des Löwen Gins das Wasser im Munde wahrlich zusammenlaufen lässt. Da ist die mundgeblasene Flasche mit dem filigranen Glas-Korken, die wie ein Flakon für Parfüm wirkt, fast schon Nebensache.
Die Herstellung zusammengefasst
Die ganze Fülle der Botanicals bleibt auch beim Löwen Dry Gin das Geheimnis des Brennmeisters. Die Zutaten stammen aus dem Bregenzerwald und umfassen neben dem obligatorischen Wacholder diverse Alpenkräuter, Bergwurzeln, Holunderblüten und Orangen. Der Gin wird zweifach gebrannt und in Handarbeit hochwertig verpackt. Hier steckt nicht nur Marketing, sondern eben auch noch echte Handwerkskunst dahinter. Am überzeugendsten dürfte da das bereits besagte Video der Bergbrennerei selbst sein, welches von der Agentur KoenigsFreunde aus Bregenz meisterhaft in Szene gesetzt wurde.
Wie der Löwen Gin schmeckt
Die Bergkräuter machen sich in diesem Gin deutlich bemerkbar und bilden neben dem Wacholder das maßgebliche Aroma. Hinzu treten die Aromen von Orange und Holunderblüte. Insgesamt ein frischer und sehr ausgewogener Geschmack, der weder zu stark noch zu wenig nach Wacholder schmeckt. Der Alkoholgehalt ist mit 40% vol nicht besonders hoch, weswegen sich der Löwen Gin mit Eis gar nicht verträgt. Durch das Wasser wird das Kräuter-Bouquet ziemlich schnell verdrängt und der Gin im Glas wird fad und dünn. Bei Zimmertemperatur pur genießen, dann entfaltet sich der Gin zu seiner ganzen Stärke.
Unser Fazit zum Löwen Dry Gin
Handwerkt und Tradition hin oder her. Die Bergbrennerei Löwen hat mit dem Dry Gin ein kleines Meisterwerk geschaffen. Von dem Gin selbst, über die Verpackung bis hin zum grandios gemachten Videoauftritt merkt man, dass hier jemand sein Handwerk versteht. Der Gin-Markt selbst wird noch immer mit Neuheiten überschwemmt. Der Löwen Dry Gin sticht aus dieser Schwemme angenehm hervor. Denn trotz aller Professionalität merkt man, dass hinter dem Unternehmen kein Konzern mit einem Millionenbudget für das Marketing steht, sondern eben doch echte Handwerker am Tun und Machen sind.
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