Wir haben uns folgende Frage gestellt: Ist der Alkoholkonsum ein Genuss oder eine Krankheit? Der Konsum von Alkohol war bereits im 16. Jahrhundert ein Brauch des Adels und gehörte zum guten Ton dazu. Besonders an Festtagen oder zu besonderen Anlässen trank man bis tief in die Nacht und berauschte sich. Der Konsum entwickelte sich in der frühen Neuzeit zu einem Teil der Kultur und wurde zum festen Bestandteil jeder gemütlichen und festlichen Runde mit Freunden. In unserem Blog-Beitrag haben wir uns mit der Geschichte und den gesundheitlichen Auswirkungen befasst. Es wurden viele Lehren aus der Vergangenheit gezogen, bis man den heutigen Standard erreicht hat und die Produktion des Alkohols perfektioniert hat.
Geschichte des Alkohols
Bereits in frühen Jahren begann man mit der Herstellung von Alkohol. Beabsichtigt war es ihn als Arzneimittel zu verwenden, jedoch entdeckte man nach kurzer Zeit den berauschenden Effekt und der Alkohol bekam den Ruf eines Genussmittels. Ein Beispiel hierfür ist der Branntwein, welcher damals noch in Klöstern hergestellt und in Kloster-Apotheken verkauft wurde. Das Potenzial des Branntweines als Genussmittel regte viele Unternehmer an und gilt als wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Alkohols. Das Verkaufsmonopol der Kirche löste sich auf und viele Brennereien entstanden, die es sich zur Aufgabe machten den Branntwein aus Getreide herzustellen.
Ein weiterer Meilenstein war die Einführung der Kartoffel in den deutschen Raum. Im Vergleich zum traditionell angebauten Getreide war der Ertrag viel höher und der Kartoffelanbau hatte keinen hohen Anspruch an Bodenqualität. Hinzu kamen die neuen technischen Mittel für die Herstellung von Alkohol. Dieser Markt lockte viele Konkurrenten und der Preis von Kartoffelschnaps sank sehr stark. Der niedrige Preis erlaubte auch der Unterschicht den Konsum von Alkohol in großen Mengen, aber brachte auch ein schweres Problem mit sich. Denn im Gegensatz zum Adel, tranken die armen Bauern und Handwerker um für einen Moment die alltäglichen Sorgen, die schwere Lebenssituation zu vergessen und verwendeten den Alkohol sogar als Nahrungsergänzungsmittel. Besonders der Kartoffelschnaps sorgte für gesundheitliche Probleme, da er in verunreinigten Kesseln gebrannt wurde, wobei gefährliche Oxide entstanden. Diese Situation sorgte für die Branntweinpest im 19. Jahrhundert und erweckte viele Kritiker, die den Konsum von Alkohol als „freiwilligen Wahnsinn“ und „Krankheit“ betitelten.
Der Aufschrei der Kritiker blieb unbemerkt und mit der Industrialisierung erreichte der Konsum, in der Zeit zwischen 1850 und 1879, seinen Höhepunkt. Grund dafür war die aufstrebende Gründerszene, die Gebrauch von der Industrialisierung machte und Produktionsschritte optimierte. Man erreichte größere Produktionsmengen und bessere Qualitäten. Der Alkohol Markt wurde, ähnlich wie beim Kartoffelbrand, überflutet und der Konsum von Alkohol wurde für jeden finanzierbar.
In den folgenden Jahren sprach man von dem Mythos „Elends Alkoholismus“. Die schlechten Lebensbedingungen trieben besonders die Arbeiterschicht in den Alkoholkonsum. Hinzu kam, dass die Wirtshäuser in den Trend kamen und als einziger Ort galten, in dem man seine Freunde treffen konnte. Der Rauschzustand wurde als Ausweg für die unmenschlichen Bedingungen gesehen und man wollte sich die Aussicht auf den nächsten sauren Tag erträglich machen. Der Arbeiter nutzte den Alkohol als Fluchthelfer und verelendete schließlich darin.
Der heutige Alkoholkonsum
Der Alkoholkonsum kam in den Wandel und erreichte einen neuen Trend. Es wurde mehr zum Partygetränk und soll Genießern gute Laune bereiten. Des Weiteren gibt es nun bunte und trendige Partygetränke, die besonders beim jungen Publikum für Ansehen sorgen. Zahlreiche Drinks und Mischen erweitern den Markt der Genussmittel. Ein Grund dafür ist auch die Globalisierung. Kultgetränke aus anderen Kulturen können überall auf der Welt genossen werden: Tequila aus Mexiko, Schottischer Whisky, Griechischer Ouzo und vieles mehr.
Pro Kopf Konsum an reinem Alkohol in Liter - im Jahre 2016
Quelle: Weltgesundheitsorganisation
Die Statistik zeigt den pro Kopf Alkoholkonsum an reinem Alkohol in einigen europäischen Ländern. Das können Spirituosen jeglicher Art sein. An oberster Stelle stehen die Länder mit einer Geschichte, in der der Alkohol viel tiefer verankert war. Meistens sind es jahrelange Traditionen und Bräuche die beibehalten und fortgeführt werden. Weiter unten in der Liste stehen Länder, die zum großen Teil muslimisch sind und in denen der Konsum von Alkohol bewusst vermieden wird.
Gefahren und Risiken von Alkohol
Der übermäßige Konsum von Alkohol bringt Gefahren und Risiken mit sich. Diese müssen nicht unbedingt unmittelbar auftreten, sondern auch die langfristigen Folgen sollte man nicht unterschätzen.
Beim Konsum von Alkohol wird oft die eigene Grenze überschätzt und der Pegel im Körper steigt bis hin zu Grenzwerten. Ab einem Alkoholgehalt von 3,0 Promille kann es zu den Symptomen einer schweren Alkoholvergiftung kommen:
- Hyperventilation
- Unruhe oder Zittern - später Lähmungserscheinungen
- Verwirrtheit
- Unterzuckerung - z.B. Heißhunger, Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen
- In schweren Fällen kann eine tödliche Atemlähmung folgen.
Auf lange Sicht kann der zu hohe Alkoholkonsum für eine Schädigung der Gesundheit sorgen. Besonders die Zellen sind betroffen, da diese auf Dauer am schlimmsten geschädigt werden. Mögliche Folgen überhöhten und längerfristigen Alkoholgenusses können sein:
- Leberentzündung
- Lebererkrankungen
- Erweiterung des Herzmuskels
- Magenbeschwerden
- Störungen Nervensystems
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Auswirkungen auf das Gehirn - z.B. Konzentrationsschwäche, Gedächtnisstörungen
- Potenzprobleme
Abschließend möchten wir uns für den Besuch in unserem Conalco-Blog bedanken.
Wie stehen Sie zu dem Thema? Haben Sie bezüglich des Alkoholkonsums schlechte Erfahrungen gemacht, oder können den Mitlesern wichtige Tipps geben, die beim Konsum von Alkohol beachtet werden sollten?