Baileys und der Irish Cream Likör
Baileys gehört mit seinem Irish Cream Liqueur zu den meistverkauften Spirituosen in Deutschland. Der Likör ist in der 0,7 Liter Flasche vom Kiosk an der Ecke über den Discounter bis zum Feinkostgeschäft in fast jedem Laden zu bekommen. Der Markenname Baileys steht fast schon synonym für Irish Cream Likör. Bei einer solchen Marktdurchdringung ist es schwierig, noch mehr Wachstum zu generieren. Einerseits wurden bereits die aromatisierten Varianten Karamell, Kaffee und Haselnuss auf den Markt geworfen, andererseits gibt es immer wieder mal Special Editions. In die Reihe der Special Edition, die auch nur begrenzte Zeit verfügbar sein wird, reiht sich der Pumpkin Spice von Baileys ein, den wir heute genauer untersuchen wollen.
Flaschendesign vom Baileys Pumpkin Spice
Betrachten wir die Sache von außen, fällt auf den ersten Blick das typische Baileys Design ins Auge. Die Flasche ist sehr dunkel akzentuiert. An der Verjüngung zwischen Flaschenkörper und Flaschenhals findet sich das Markenlogo aus den beiden ineinander verschlungenen B’s. Darunter der Schriftzug von Baileys mit dem Untertitel „The Original Irish Cream“. Fairerweise muss man dazu sagen, dass der Pumpkin Spice eben nicht ein Original Irish Cream Likör sondern eine Mischung aus Irish Cream und Gewürzen ist. Aber Baileys möchte sich offensichtlich die Marke nicht zu sehr verwässern und verzichtet daher auf eine klare Abgrenzung zwischen Irish Cream und Likör. Nur im Kleingedruckten neben der Füllmenge findet sich die korrekte Bezeichnung. Aber Kürbis drüber, schauen wir uns den Rest des Designs an. Auf der Flasche sind in herbstlichen Tönen Blätter, ein Kürbis, eine Zimtstange und ein paar andere Kleinigkeiten abgebildet. Die Flasche offenbart ein schönes Farbspiel das irgendwo zwischen Gold und Kupfer schwankt. Insgesamt eine dezente Gestaltung, die aber ziemlich klar auf Halloween ausgerichtet ist.
Was sagt der Hersteller über den Pumpkin Spice?
DIAGEO als Markeninhaber von Baileys hat bereits im August ein paar einschlägige Blogs mit dem Produkt versorgt und ist im September mit Pressemitteilungen selbst an den Markt herangetreten. Naturgemäß gehen die Meinungen über den Sahne-Likör immer auseinander. Dem Hersteller selbst gebührt der Vortritt bei der Vorstellung seines Produktes, wozu Informationen nicht nur in der bereits erwähnten Pressemitteilung vorliegen, sondern auch auf der Homepage unter www.baileys.com viel Wissenswertes zu erfahren ist. Aber erstmal zum kurzen und wenig erquicklichen Text auf der Flasche:
„Delight in the luxurious taste of Irish Cream Liqueur blended with the flavour of Pumpkin Spice, a unique marriage of autumnal spices popular at Halloween and Thanksgiving. Serve over ice or in one of the cocktail recipes below.“
Zu den Cocktail-Rezepten kommen wir später. Der Alkoholgehalt liegt mit 17%vol genauso hoch wie beim Original Irish Cream von Baileys. Gegenüber der Presse gibt man sich etwas detailreicher, wenngleich nicht weniger blumig. Ein Zusammenspiel aus Zimt, Muskatnuss, Nelken, Vanille und Ahornsirup gibt dem Klassiker die saisonale Wendung. Als Trinkempfehlung wird ein Lagerfeuer-Abend mit Freunden oder ein gemütlicher Abend auf dem Sofa mit auf den Weg gegeben. Servieren kann man den Pumpkin Spice im Kaffee oder traditionell auf Eis. Auch backen kann man mit dem gewürzten Cream-Likör ganz wunderbar. Die zweite Pressemitteilung von Ende September wird noch konkreter und soll wohl den Einzelhändlern das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Ganz offen bekennt sich DIAGEO dazu, dass man mit dem Pumpkin Spice einen Teil vom Kuchen aus dem Halloween-Umsatz von 200 Mio. Euro abhaben möchte. Auch eine unverbindliche Preisempfehlung von 13,99 Euro wird ausgesprochen. Allerdings ist dieser Preis im hart umkämpften deutschen Einzelhandel schwer durchzusetzen. Als Zielgruppe werden Kunden genannt, die bereits mit Pumpkin-Spice-Getränken vertraut sind oder diese Köstlichkeit für sich neu entdecken möchten. Ehrlicher wäre es wohl zu sagen, das man seine bekannte Marke nutzt, um mit einer herbstlichen Sonderedition des klassischen Sahnelikörs etwas mehr Umsatz abzusahnen. Wo man in Deutschland oder Österreich Fans von Pumpkin-Spice-Getränken finden sollte, ist uns jedenfalls schleierhaft.
Was sagt der Rest der Welt zum Baileys Pumpkin Spice?
Wenn man den Bewertungen bei Amazon Glauben schenken mag, hat der Likör 4,6 Sterne von 5 verdient. Philip Reim äußert sich in seinem Blog „Eye for Spirits“ sehr kritisch zu dem Produkt, outet sich aber auch als nicht als Fan von Sahne-Likör im Allgemeinen. Ich will jetzt nicht behaupten, dass DIAGEO damit Perlen vor die Schweine geworfen hat, aber wenn man Sahne-Likör nicht mag, werden diesen Makel ein paar Gewürze nicht aus der Welt räumen. Der Baileys Pumpkin Spice hat nun mal eine klare Zielgruppe und den Erfolg des Irish Cream Likör darf man ruhig neidlos anerkennen. So lässt sich der neue Pumpkin Spice auch reibungslos platzieren und wird sich zu einem Preis zwischen 12 und 13 Euro auch leicht unter die Leute bringen lassen. Wenn man allerdings keinen Sahne-Likör mag, dann sollte man auch ehrlicherweise die Finger vom Baileys Pumpkin Spice lassen. Für alle anderen ist es eine gut gemachte Sonderedition, die den Umsatz von Baileys genauso ankurbeln wird, wie die Kreativität beim Backen, Kochen und Cocktails machen. Auch für Bar und Gastronomie bietet der Baileys Pumpkin Spice Impulse, um deren Gästen zu einer besonderen Jahreszeit ein besonderes Getränk anbieten zu können. Ich finde die Idee gut, auch wenn mich persönlich der Geschmack nicht überzeugt. Wirklich schade ist aber, dass der versprochene und namensgebende Kürbisgeschmack gar nicht aus dem Likör herauszuschmecken ist.
Für das Marketing arbeitet DIAGEO mit der Backbuchautorin Cynthia Barcomi zusammen. Das ist ein geschickter Schachzug und ein ganz klarer Hinweis auf die Zielgruppe. Außerdem hat man sich noch den Hash-Tag #PSIloveyou überlegt, unter dem man seine kreativen Ideen und Rezepturen im Netz teilen kann. Ob dieses Konzept so fruchtbar sein wird, wie gedacht, ist eher fraglich. Das liegt aber nicht an der herbstlichen Kühle, in der wenig fruchtet, sondern mehr an der Zielgruppe, die ich persönlich als weniger Internetaffine einschätze. Aber schön, ohne Twitter, Facebook & Co. kommt man ja heutzutage nicht mehr über die Runde.
Rezeptvorschläge zum Baileys Pumpkin Spice
Baileys gibt zu der Limited Edition auch ein paar Rezeptvorschläge mit auf den Weg, die wir im Folgenden wiedergeben:
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Name |
Pumpkin Spice Latte |
Pumpkon Spice Chai |
Pumpkin Old Fashioned |
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Zutat 1 |
50 ml Pumpkin Spice |
50 ml Pumpkin Spice |
50 ml Pumpkin Spice |
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Zutat 2 |
50 ml frisch gebrühter Kaffee |
Chai Teebeutel in 150 ml heißer Milch ziehen lassen |
250 ml Bourbon |
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Zutat 3 |
150 ml Milch |
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Zubereitung |
Schmeckt warm oder auf Eis. |
Chai-Tee nach dem ziehen mit Pumpkin Spice aufgießen |
Mit Eis mischen |
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Tipp |
mit Zimt oder gehobelten Muskatnuss bestreuen |
Mit Sahne toppen |
Zimtstande zum dekorieren |
Fazit und Empfehlung zum Pumpkin Spice von Baileys
Baileys hat weder das Rad noch den Irish Cream neu erfunden, sondern einfach nur den unvergleichbar erfolgreichen Baileys mit ein paar herbstlichen Gewürzen angereichert. Das dabei geschmacklich die Kürbis nicht im Vordergrund steht ist angesichts des Namens etwas bedauerlich. Auf der anderen Seite ist der Geschmack des Likörs durchaus zur Jahreszeit passend und harmoniert in Warm- und Kaltgetränken, genauso wie der Baileys Pumpkin Spice wunderbar zum Backen geeignet ist. Das ist dann auch konsequenterweise die Kernzielgruppe von Baileys, die sich sehr über die besondere Geschmacksrichtung freuen wird. Für Bar und Gastronomie finden sich schnell Ideen, mit denen die Karte um ein, zwei saisonale Angebote erweitert werden kann. Wer Sahne-Likör nichts abgewinnen kann, lässt aber besser die Finger vom Baileys Pumpkin Spice.
